BERICHT zum Herbsttreffen der EUCOPRIMO vom 29.9. – 1.10. 2017

Herbsttreffen der EUCOPRIMO vom 29.9.- 1.10.2017 in Suhl

 Hans-Joachim Gothe

 Malerisch eingebettet zwischen zwei bewaldeten Höhenzügen in einem lang gezogenen Tal am Südwesthang des Thüringer Waldes im Tal der Lauter und Hasel trafen sich die Mitglieder im Hotel City in Suhl. Einige Mitglieder reisten schon einen Tag vorfrüher an, um die zweitgrößte Stadt Thüringens zu erkunden.

Bei der Ankunft begrüßte Herr Reitz in der Cafeteria neben der Rezeption die ca. 60 anwesenden Mitglieder und brachte uns den Ablauf des Programms näher. Über den Dächern von Suhl, im 16. Stock, wurde das Abendessen eingenommen. Jeder war vom Buffet mit seinem ausgiebigen kulinarischen Angebot begeistert. Manche Teilnehmer blieben noch nach dem Essen, um Informationen auszutauschen oder einfach um den atemberaubenden Rundblick zu genießen.

Nach der Auktion wurde Herr Grulke als neues Mitglied willkommen geheißen sowie den Organisatoren für die Planung und Durchführung des Suhler Herbsttreffens gedankt. Im nahe gelegenen Bistro klang der Abend in gemütlicher Runde aus.

Am Samstagmorgen traf man sich nach dem Frühstück zum Abmarsch in zwei Gruppen aufgeteilt zum Waffen- und zum Fahrzeugmuseum.

Den Eingang des Waffenmuseums ziert eine lebensgroße Bronzefigur eines Waffenschmiedes – das Wahrzeichen der Stadt Suhl und zugleich das Symbol für die Herstellung von Jagd- und Sportwaffen.

Unter fachkundiger Museumsführung bekamen wir einen einzigartigen Einblick in die über 600-jährige Geschichte der Suhler Fertigung von Handfeuerwaffen und des Bergbaus zur Eisenerzeugung. Auf 3 Etagen, aufgeteilt in 4 Kernbereiche, wurde uns die Welt der Büchsenmacher (Prunkwaffen, Jagdwaffen, Militärwaffen und Sportwaffen) näher gebracht, sowie Einblicke in die Arbeitswelt der Schäfter, Systemmacher und der Graveure.

Am Ende der Führung konnten einige Mitglieder ihre Treffsicherheit und Schießkünste am Irosa-Lichtschießstand unter Beweis stellen und wurden von den Umstehenden angefeuert. Wir erfuhren auch, dass die Stadt Suhl als einzige in Thüringen Büchsenmacher ausbildet.

Das im Congress Centrum befindliche Fahrzeugmuseum begeisterte mit 220 Exponaten aus allen Bereichen des Fahrzeugbaus des Thüringer Herstellers Simson mit ihrer 160 –-jährigen Entwicklungsgeschichte, darunter Fahrräder vom Hochrad bis zum Hightec-Rad, von Mopedprototypen der Vogelserie, Schwalbe, Spatz, Sperber und Habicht, sowie Motorräder – wie die AWO 425, im Volksmund auch der Dampfhammer genannt, bis hin zum 5er Simson Supra, das Sportauto und den Conceptcars der innovativen Suhler Fertigung.

Um 14.30 Uhr fand die Börse im Bankettsaal statt. Dort erwartete uns eine Vielzahl von Ausstellern, das Angebot war breit gefächert. Manche der seltenen Objekte waren von hoher Qualität. Es wurde fleißig diskutiert, getauscht und erworben. Erfreulich waren auch die Angebote aus Asien. Einziges Manko war der lange Weg vom Hotel zum Verkaufsraum.

Den Samstagabend eröffneten Herr Prof. Dr. Ekkehard Döhring und Frau Becker mit einem Diavortrag über das Pilotprojekt des Ausbaus der universitären Infrastruktur zur kulturellen Identitätsfindung für die 3 Millionen Langi im mittleren Norden Ugandas. Wir sahen Bilder des täglichen Lebens der Langi, sowie vom Lira Universitätsmuseum. Die Bücherei wurde von Herrn Prof. Döhring ins Leben gerufen und ist beliebter Treffpunkt als Versammlungsort und Informationsaustausch der Studenten.

Die Sammlung des Lira Museums spielt eine wichtige Rolle, um das natürliche und kulturelle Erbe Ugandas zu erhalten, da das historische Wissen immer nur mündlich von Älteren an Jüngere weitergegeben wurde. Deshalb ist es wichtig, die Tradition und Geschichte der Langi schriftlich festzuhalten und zu dokumentieren. Frau Becker berichtete von ihrer Frauengruppe mit dem Ziel, Frauen durch Eigeninitiative aus der Armut herauszuhelfen, und dem Aufbau eines professionellen Ausbildungszentrums – eine Einrichtung für die Zukunft.

20 Frauen und ca. 40 Kinder treffen sich zu Näharbeiten, stellen Kleidungsstücke auf Singer-Nähmaschinen her. Der Verkaufserlös fließt unter anderem in die Anschaffung von Nutztieren und die Bezahlung von Strom. Großen Dank sprach sie auch an die Mitglieder der EUCOPRIMO aus, die durch ihre Geldspenden den Kauf von Land und den Bau von Holzhütten ermöglichten.

Bevor man sich dann zum gemütlichen Zusammensein im Bistro traf, verteilte zur Überraschung aller unser Schweizer Mitglied Gerhard Gartmann allen Anwesenden eine süße Aufmerksamkeit. Dafür herzlichen Dank.

Am Ende der Sitzung wurde auf das nächste EUCOPRIMO-Treffen in Höhr-Grenzhausen vom 20. bis 22. April 2018 verwiesen. Für das Herbsttreffen 2018 vom 12. bis 14. Oktober wurde Leipzig als Veranstaltungsort vorgesehen.