Was ist „Primitivgeld“?

Aus Heft 56/1999, "Der Primitivgeldsammler"; Bei korrekter Zitierweise ist die Übernahme von kleineren Text-Ausschnitten ohne Rückfrage erlaubt.

F. Klusmeier

___________________________________

ZUSAMMENFASSUNG

1. Wer nichtmonetäre Geldformen („Primtivgeld“) definieren will, muss zunächst klären, was `Geld‘ ist.
2. Es ist augenscheinlich wegen der Komplexität des Phänomens `Geld‘ fast unmöglich, das Wesen des Geldes durch eine Definition zu bestimmen.

3. Ein überzeugender, aber viel bescheidenerer Ansatz ist, `Geld‘ über seine Funktionen zu definieren: Geld ist, was als Geld funktioniert. Dieser Ansatz hat sich weitgehend durchgesetzt.

4. Meistens geht man von drei oder vier Grundfunktionen aus:

a)     Tauschmittel

b)     Zahlungsmittel

c)     Wertmesser

d)     Wertaufbewahrungsmittel

5. Das Geld der modernen Verkehrswirtschaft ist Allzweckgeld, d.h., es erfüllt im Normalfall alle Grundfunktionen..

6. Seit mindestens 5000 Jahren und bis in die Gegenwart gibt es Geldformen außerhalb von Münz-, Notal- und Giralgeld.

7. Diese Geldformen sind selten Allzweckgeld, oft aber Spezialgeld, d.h., sie sind in ihrer Funktion eingeschränkt.

8. Da wegen der vielen Ausnahmen eine Definition dieser Geldformen über die technischen Eigenschaften nicht möglich ist, bleibt auch hier nur der Weg, es mit dem Kriterium `Funktionen‘ zu versuchen.

9. Ich schlage folgende Definition vor:

Der Begriff „nichtmünzliche Geldformen“ (Geld außerhalb Münzen, Banknoten und Buchgeld) bezeichnet quantifizierbare Wertobjekte, die mindestens eine der drei Geldfunktionen Zahlungsmittel, Tauschmittel und Wertmesser erfüllen.

Die vierte der oben genannten Grundfunktionen (Wertaufbewahrungsmittel) wird bewusst ausgespart, da ihre Berücksichtigung zu einer untragbaren Unschärfe des Begriffs führen würde.

10. Augenscheinlich gibt es keinen Begriff, mit dem diese Geldformen überzeugend zu bezeichnen wären; das liegt vor allem daran, dass so viele unterschiedliche Geldphänomene berücksichtigt werden müssen.

11. Seit sich Wissenschaftler mit diesen Geldformen beschäftigen, gibt es Klassifizierungsversuche unter verschiedenen Gesichtspunkten (geographisch/ regional, historisch, nach dem Geldmaterial, nach Funktionen und Verwendungsbereichen). Diese Klassifizierungen haben z.T. wertvolle Einsichten geliefert.

12. Bei der Beschäftigung mit diesen Geldformen muss der Betrachter vom sozialen, politischen, ökonomischen und ideologischen Kontext der Phänomene ausgehen; er hat sich zu hüten vor einer ethnozentrischen Sichtweise bei Begriffsbildung, Definition, Funktionsanalyse und Klassifizierung.

GLIEDERUNG

I.          Definitionen des Begriffes `Geld‘

II.         Die Problematik der Geldfunktionen

III.         Geldentstehungstheorien

IV.       „Primitivgeld“ – Definitionen und Beschreibungen

V.         Technische Eigenschaften des Geldes als Bestimmungsfaktoren

VI.       Terminologische Problematik

VII.       Klassifizierungsversuche

VIII.       Zusammenfassung

 

I.   Definitionen des Begriffes `Geld‘

Wenn man den Begriff „Primitivgeld“ definieren will, muss man zunächst fragen: Was ist Geld? (Vgl. Einzig, 5.320)

Diese Frage ist augenscheinlich nicht leicht zu beantworten, es gibt schon viele Versuche, es zu tun. Achterberg behauptet sogar: „Niemand weiß wirklich, was Geld ist. “ (S..9) Riese nennt (1995!) Geld „das letzte Rätsel der Nationalökonomie“ (S.45; vgl. Neinsohn 1995, S.236). Eppich meint: „ Geld … hat den Nimbus des Geheimnisvollen und Unerforschten, es scheint eine eigene dämonische Seele zu haben. “ (S.9) Weimer konstatiert: „ Geld verkleidet sich als Sache, als Funktion, als Instrument, als Vorstellung, als (Rechts )Anspruch, als Mittel oder sogar als Symbol – es bleibt ein kniffliges Paradoxon. “ (S.7) Geld durchdringt alle Lebensbereiche und ist so Untersuchungsgegenstand mancher Wissenschaft, beschäftigt aber auch Dichter, Künstler und Philosophen. „ Volkswirte nennen es Zahlungsmittel, Historiker einen Spiegel der Zeiten, Soziologen ein Mittel sozialer Differenzierung, für Moraltheologen ist es die Inkarnation des Diesseitigen, für Juristen ein Rechtsanspruch, für Ethnologen ein Kultobjekt, für Merkantile das Blut des Handels, für Futurologen ein Motor der Evolution, für Literaten eine Chiffre der Habgier. “ (Weimer S.7) Die Weisheit des Volkes hat sich in vielen einschlägigen Sprichwörtern und Redensarten niedergeschlagen (vgl. die Zusammenstellungen bei Wander, Puntsch, L.Schmidt und im Katalog „Münzen in Brauch und Aberglauben“), zahlreich sind auch die abergläubischen Vorstellungen, die sich mit dem Geld, besonders mit der Münze verbinden (Belege bei Siebs, Niemer und im gleichen Katalog.

-Zig Begriffe sind gebildet und gewählt worden, um das Wesen des Geldes, seine Funktionen und Auswirkungen zu bestimmen und zu erläutern.

Ehrlicher stellt grundsätzlich fest: „Die Frage nach dem Wesen des Geldes kann nicht allgemeingültig beantwortet werden; es lässt sich nicht einmal gene rell sagen, welche Merkmale für das Wesen des Geldes konstitutiv sind. “ (1981, 5.375) Grimms Wörterbuch bringt eine große Anzahl von Beispielen aus der Bedeutungsgeschichte des (ursprünglich germanischen) Wortes `Geld‘: „gelt bezeichnet ursprünglich jegliche Leistung. die zu entrichten ist, besonders Gegenleistung, eben wie gelten“ (S. 2890), z.B. Opfer, Wergeld, Abgabe, Rente, Zins, Gebühren, Lohn.

Hier eine kleine Auswahl von Definitionen:

–         pecunia donum divinum (Geld ist eine göttliche Gabe, lat. Sentenz, bei Wagenführ S.23)

–         Das gelt ist der irdisch got. (Hans Sachs, bei Schacht 5.128)

–         Wo Geld ist, da ist der Teufel, wo keins ist, da sind neunundneunzig. (deutsches Sprichwort, bei Wander S.1517)

–         Geld ist eine neue Form der Sklaverei. (Tolstoi, bei Schmidt S.91).

–         Geld ist geprägte Freiheit. (Dostojewski, bei Schmidt S.91)

–         Das Geld, das man besitzt, ist das Mittel zur Freiheit, dasjenige, dem man nachjagt, das Mittel zur Knechtschaft. (Rousseau, bei Puntsch S.604)

Wer hat recht? Natürlich alle, aber diese gewiss weisen Apercus helfen nicht weiter.

Manche Autoren greifen zu Vergleichen und Metaphern, um sich dem Wesen des Geldes zu nähern:

–         Geld im Handel ist wie Seel im Leib. (deutsches Sprichwort, bei Wander S.1490)

–         Geld ist der Sauerteig der Zivilisation. (Nau S.8)

–         Das Geld ist das Blut der Volkswirtschaft. (Bodin, bei Wagenführ S.26)

–         Das Geld ist König und von einer Herrscherglorie umgeben. Es macht sich alles untertan, arm und reich, niedrig und hochgeboren. (Wagenführ S.13)

–         Geld ist der Nerv aller Dinge, der Inhalt des Füllhorns alles Wünschenswerten, die vermittelnde Macht zwischen Willen und Besitz, der versöhnende Gott zwischen Bedürfnis und Überfluss. (Damen – Conversationslexikon 1846, bei Weimer 5.170)

Alles fast schon poetisch, aber es hilft nicht recht weiter.

Welche Antworten geben die Wissenschaften?

–         Anthropologically, money should be defined as a semantic System, broadly similar to language, writing, or weights and measures. (Polanyi 1977, S.97)

–         Money is a symbol. (Codere S.559)

–         Das Geld ist … die Fungibilität der Dinge in Person. (Simmel 5.128)

–         Das Geld ist eine Schöpfung sozialen Handelns. (Gerloff 1952, S.13)

–         Das Geld ist ein Geschöpf der Rechtsordnung (Knapp S.1)

–         Geld ist als Vermittlungsmechanismus und Instrument generalisierender Systemsteuerung zu interpretieren. (Heinemann 1969, S.24)

–         Geld legt nicht nur viele soziale Chancen und Möglichkeiten fest; es wird auch zum zentralen quantitativen Indikator für Rang und Macht in einer Gesellschaft. (Heinemann 1987, S.322)

–         Die Kultureinrichtung `Geld‘ zeigte sich uns als Niederschlag kollektiver, mythisch-religiöser, magisch angewendeter Urerlebnisse, die seine Struktur ursprünglich begründet haben. (Schacht S.160)

–         Aus der Lust am Darminhalt wird Freude am Gelde, das nichts anderes ist als geruchloser, entwässerter und glänzend gemachter Kot. (Ferenczi 5.101, vgl. Freud S. 28f, Desmonde 1973)

–         Das Geld ist im Grunde Ersatz für jenes tabuierte Inzestbedürfnis. (Kurnitzky S.34)

–         Vom Reiche Gottes her gesehen ist Geld und Besitz hinderlicher Ballast. Die Stellung zum Gelde bestimmt sich also durch den Inhalt der Verkündigung Jesu. Durch sie wird das Geld eschatologisch entwertet. (Delekat S.25)

Theologen, Philosophen, Soziologen, Kulturanthropologen, Juristen, Psychoanalytiker – für alle ist `Geld‘ ein bedeutsames Phänomen, das sie im Kontext ihres Forschungsgebiets mithilfe ihres Kategoriensystems untersuchen, wobei sie Erkenntnisse gewinnen, die in ihrer Tragweite natürlich mehr oder minder beschränkt sind.

Am meisten müssten die Wirtschaftswissenschaftler vom Geld verstehen. Die entsprechende Literatur ist uferlos. Frau Quiggin meinte allerdings etwas spöttisch: „Everyone, except an economist, knows what `money‘ means, and even an economist can describe it in the course of a chapter or so, but it is impossible to define with rigid outlines. “ (S.1) Damit hat sie den Nationalökonomen aber insofern unrecht getan, dass keiner von ihnen auf Definitionen verzichtet, oft gibt es sogar mehrere in ihren Abhandlungen, sie spiegeln die Entwicklung der Geldtheorie wider.

Hier einige Beispiele:

Der Währungsstandard (money of account), d.h. der Standard, in dem Schuldtitel, Preise und allgemeine Kaufkraft ausgedrückt werden, ist der Hauptbegriff einer Theorie des Geldes. …. Irgendein Gegenstand, der vorwiegend als passendes Mittel für einen unmittelbaren Tausch Verwendung findet, mag dem Geld nahekommen, da es ein Mittel zur Haltung von Kaufkraft darstellen kann. Wenn das aber alles sein soll, dann haben wir uns kaum von der Stufe des Realtauschs entfernt. Eigentliches Geld (money proper) in der ganzen Bedeutung des Wortes kann nur in Beziehung zu einem Währungsstandard existieren. (Keynes, übers. von Heinsohn, 1991, S.238)

–         Geld bedeutet ein Tauschgut, welches der Handelnde beim Tausch deshalb annimmt, weil er sein Handeln an der Erwartung orientiert, dass sehr zahlreiche, aber unbekannte und unbestimmt viele andere es ihrerseits künftig in Tausch zu nehmen bereit sind. (Max Weber, bei O. Veit S.56)

–         Geld im volkswirtschaftlichen Sinne ist eine in einer Zahlungsgemeinschaft allgemein anerkannte und jederzeit aktivierbare anonyme Forderungslegitimation an das nationale Güter- und Leistungsvolumen, dessen Erzeugung und Verteilung es quantitativ und qualitativ als Recheneinheit und Tauschmittel garantiert. (Forstmann S.72)

–         Geld ist nichts anderes ale ein technisches Hilfsmittel des Wirtschaftsverkehrs, eine Spielmarke ohne Eigenbedeutung. (Schumpeter, bei Kruse 5.117)

–         Was das Geld von allen übrigen Marktgütern unterscheidet … und somit seinen allgemeinen Begriff bestimmt, ist seine Funktion als allgemein gebräuchlicher Vermittler des Güteraustausches. (Menger S.96)

–         Wir verstehen also unter `Geld‘ die Gesamtheit derjenigen Objekte, welche in einem gegebenen Wirtschaftsgebiet und in einer gegebenen Wirtschaftsverfassung die ordentliche Bestimmung haben, den Verkehr (oder die Übertragung von Werten) zwischen den wirtschaftenden Individuen zu vermitteln. (Helfferich 5.210)

–         Geld ist ein bestimmtes Maß Kaufkraft und als solches zugleich die Maßeinheit, in der der tauschwirtschaftliche Verkehr erfolgt, sich Umsätze vollziehen, Leistungen erfolgen, Ansprüche entstehen oder getilgt werden. (Gerloff 1952,S.13)

–         Geld ist ein dokumentiertes Wertversprechen allgemeiner Geltung. (Geld ist, was gilt) (Schmölders 1958, S.588)

–         Das Geld ist der Vermittler zwischen Produktion und Konsumtion. (Bendixen S.18)

Erst auf dem Weltmarkt funktioniert das Geld in vollem Umfang als die Ware, deren Naturalform zugleich unmittelbar gesellschaftliche Verwirklichungsform der menschlichen Arbeit in abstracto ist. (Marx, Kapitel 1, zitiert bei Weimer 5.173)

–         Ganz allgemein kann man unter Geld oder Zahlungsmitteln alles verstehen, was im Rahmen des nationalen Zahlungsverkehrs einer Volkswirtschaft generell zur Bezahlung von Gütern oder Dienstleistungen oder zur Abdeckung anderer wirtschaftlicher Verpflichtungen akzeptiert wird. (Jarchow S.15)

Geld wird zum Zahlungsmittel dadurch, dass es … das ultimative Medium der Kontrakterfüllung ist. (Riese S.55, vgl. Heinsohn 1995, S.257)

 

II. Die Problematik der Geldfunktionen

Man sieht, dass sich die Ökonomen fast ausschließlich für die Rollen interessieren, die Geld in der Wirtschaft spielt (mikro- oder makroökonomisch betrachtet); sie setzen unterschiedliche Akzente, was die Aufgaben des Geldes, die Frage des Geldwertes und die Bedingungen für das Zirkulieren des Geldes betrifft. All diese Definitionen sind wegen der Beschränkung auf ökonomische Zusammenhänge (vor allem der modernen Verkehrswirtschaft) zu eng, um auch die „primitiven“ Geldformen abzudecken. Insofern ist Einzig zuzustimmen, wenn er feststellt: „It has far too many definitions, and it is by no means easy to choose one that can be applied to primitive money without having to surround it with too many reservations. “ (S.320) Und so fordert er mit Recht, „ that for our purpose the defintion of money must necessarily be both broader and more elastic than applied by economists to modern money. “ (5.325)

Dieser Forderung entsprechen meiner Meinung nach folgende Definitionen:

–         That which does the money-work is the money-thing. (Walker, bei O. Veit S.55f)

–         Money is as money does. (Reynolds 5.212)

Geld ist, was die Geldfunktion ausübt, oder Geld ist der Träger der Geldfunktionen. (Schilcher S.16

Das sind keine inhaltsleeren Aussagen, wie man zunächst denken könnte; sie verzichten darauf, das Wesen des Geldes in einer Definition oder gar in einem Begriff zu erfassen, sondern gehen bescheidener davon aus, welche Dienste Geld leistet.

Oft werden vier Grundfunktionen genannt:

a) Tauschmittel (medium of exchange, intermMiaire des dchanges)

b) Zahlungsmittel (means of payment, moyen de paiement)

c) Wertaufbewahrungsmittel (store of wealth, rdservoir de valeur)

d) Wertmesser und Recheneinheit (standard of value and unit of account, dtalon de valeur et unitd de compte).

Geld funktioniert als Tauschmittel beim Kauf von Waren und Dienstleistungen (indirekter Tausch: Ware – Geld – Ware).

Geld dient als Zahlungsmittel, als „Mittel, diversen Obligationen nachzu kommen“ (Renger S.283), z.B. dem Staat gegenüber (Steuern, Abgaben, Zölle, Geldstrafen, Bußgeld, Gebühren u.ä.); Kreditverpflichtungen abzugelten, abhängig Beschäftigte zu entlohnen, Miete, Pacht, Versicherungsbeiträge, Mitgliedsbeiträge zu zahlen. Auch Brautpreis, Sühnezahlungen (Wergeld), Lösegeld, mortuary payments gehören hierher.

Geld kann dazu dienen, Vermögen anzusammeln, zu horten, zu sparen, Liquidität für mögliche finanzielle Transaktionen, Wertübertragungen bereitzustellen. Geld ist dann Wertaufbe wahrunas- und Wertübertragungsmittel.

Geld dient als Wertmesser und Recheneinheit, um Werte vergleichbar zu machen und Bilanzen aufzustellen.

Dalton veranschaulicht das in seinem grundlegenden Aufsatz von 1965 an einem Beispiel: „ We can generalize the point by showing how all the commer cial uses of money are brought into play as the result of a single purchase: I buy a house for $ 20, 000 paying $ 5, 000 down and borrowing $ 15, 000 from a bank to be repaid in future installments;

(1) I acquire rights to a house; the formen owner acquires $ 20,000. The money is used as a medium of (commercial) exchange.

(2) Dollars have are used also as a measure or standard of (commercial) value, i. e., as a measuring device to compare the house with any other commodity priced in dollars.

(3) The bank uses dollars as a unit of (commercial) account in recording my indebtedness to it.

(4) My debt to the bank also means that dollars are used as a standard for deferred (commercial) payments, i. e., as a device to measure commercial debt.

(5) I save my money currently in anticipation of repaying debt, dollars are used as a store of (commercial) value or wealth.

(6) When I begin to repay the bank, dollars are then used as a means of (commercial) payment of indebtedness incurred by the past market purchase. “ (S.62)

In einem funktionierenden Geldsystem erfüllt das Geld also augenscheinlich alle ökonomischen Grundfunktionen, das gilt in unserer modernen Verkehrswirtschaft grundsätzlich für alle gebräuchlichen Geldformen: Münzen, Banknoten, Giralgeld (mit der Einschränkung, dass der Staat bestimmte Geldformen zu gesetzlichen Zahlungsmitteln erklären und Annahmezwang oder -beschränkung festlegen kann).

Dass dies aber auch für bestimmte Geldformen außerhalb unserer modernen Verkehrswirtschaft zutreffen kann, hat Schulze-Thulin am Beispiel des wampum gezeigt (S.103): „Der Wampum (im umfassenden Sinne) diente … als:

1.     Schmuck und Wertaufbewahrungsmittel …;

2.     Dokumentationsmittel für geschichtliche Ereignisse …;

3.     Mittel zur Beglaubigung von Verträgen … ;

4.     Zahlungs- (Tausch ) mittel … nicht nur im intertribalen Wirtschaftsverkehr (bei den Irokesen auch als Objekt des von unterworfenen Stämmen erhobenen Tributs), sondern auch im indianischeuroamerikanischen Handel sowie im Wirtschaftsverkehr der Kolonisten untereinander;

5.     Rechnungseinheit (Wertmesser). “

Die unter 2. und 3. aufgeführten Funktionen sind nicht ökonomischer, sondern politischer Natur.

Bis in die Gegenwart wird diskutiert, ob die vier genannten Grundfunktionen des Geldes gleichgewichtig sind, ob es Basis- und Komplementärfunktionen gibt, ob man das Wesen des Geldes nicht verfehlt, wenn man sich bei der Definition von `Geld‘ mit der simplen Aufzählung seiner Funktionen begnügt. Beispielsweise kommt Helfferich bei seinen Untersuchungen zu folgendem Ergebnis: „Die Betrachtung der einzelnen Funktionen des Geldes ergibt alles in allem eine Bestätigung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der aus der Betrachtung der Stellung des Geldes im Organismus der Volkswirtschaft gewonnenen Definition des Geldbegriffs. Die Funktionen als Tauschmittel, Zahlungsmittel und Kapitalübertragungsmittel verhalten sich zu der Funktion als Mittel des Verkehrs zwischen den wirtschaftenden Individuen wie Teile zum Ganzen, sie sind Teilfunktionen der Grundfunktion des Geldes. Die Funktion als Wertmaß ergibt sich mit Notwendigkeit aus der Funktion als Instrument des interpersonalen Verkehrs, insbesondere aus der Funktion als Tauschmittel; sie lässt sich als eine Konsekutivfunktion des Geldes bezeichnen. Die Funktion als Wertbewahrungs- und Werttransportmittels sind einerseits bedingt durch ähnliche Erfordernisse, wie die Grundfunktion des Geldes, andererseits ist das Geld in seiner Eigenschaft als Tausch-, Zahlungs- und Kapitalübertragungsmittel besonders geeignet für Thesaurierungsund Werttransportzwecke. Da jedoch der Zusammenhang mit der Grundfunktion des Geldes kein derartig enger und zwingender ist, wie bei der Funktion als Wertmaß, da außerdem das Geld sich in die genannten Funktionen mit anderen Verkehrsobjekten teilt, haben wir es hier mit Nebenfunktionen des Geldes zu tun.

Alle in der Regel aufgezählten Einzelfunktionen des Geldes führen mithin, es als Teilfunktionen, sei es als Konsekutiv- oder Nebenfunktionen, auf die eine Grundfunktion als Instrument des interpersonalen   Verkehrs   zurück. “ (S.266f)

Während also Helfferich alle oben aufgezählten Funktionen des Geldes der sehr abstrakt formulierten Grundfunktion an „Instrument des interpersonalen Verkehrs“ unter- und nachordnet, stellen Menger, Max Weber und Forstmann die Tauschmittelfunktion, Keynes und Gerloff die Funktion `Recheneinheit‘, Riese und Heinsohn die Zahlungsmittelfunktion in den Vordergrund (s.o.). Vgl. Cribb,S.11.


III. Geldentstehungstheorien

Es leuchtet wohl unmittelbar ein, dass die Diskussion um die zentrale Geldfunktion mit der um Ursprünge und Entstehung des Geldes zu tun hat, die hier nur kurz angesprochen werden soll.

Schon Aristoteles hat sich darüber Gedanken gemacht und den Ursprung des Geldes im wirtschaftlichen Bereich gesehen, nämlich als eine Erfindung, die Tausch und Handel erleichterte: „ … das Geld ist um des Tausches willen erfunden worden.”

Dementsprechend sah er Geld als Tauschmittel und Wertmesser. Dieser Erklärungsansatz war und ist augenscheinlich sehr einleuchtend; denn er wird bis heute in geldgeschichtlichen Abhandlungen gern verwendet.

1924 erregte B. Laum in der Fachwelt erhebliches Aufsehen mit seinem Buch „Heiliges Geld“, in dem er aufgrund seiner Untersuchungen der Opferpraxis der griechischen Antike zu dem Schluss kam: „Der Ursprung des Geldes liegt im Kultus. … Tauschen und Entgelten zwischen Göttern und Menschen wird am frühesten durch bestimmte Normen geregelt, die Kultordnung schafft normaltypische Entgeltungs- bzw. Tauschmittel. “ (S.158; vgl. Desmonde 1978) Insofern ist für Laum das Geld ein Geschöpf der (sakralen) Rechtsordnung, die Entstehung des Geldes hat einen juristischen Aspekt und einen politischen dazu, da der Staat als „Träger des Kultus“ (5.159) „Schöpfer des Geldes“ geworden sei.

1940 erschien dann das Buch „Die Entstehung des Geldes und die Anfänge des Geldwesens“ von W. Gerloff, der die gesamte Entwicklung des Geldwesens nachzeichnet und eine sozialpsychologische Erläuterung für die Entstehung des Geldes bringt: „Eines der ursprünglichen und gebräuchlichsten Mittel der Befriedigung des das ganze soziale Leben beherrschenden Geltungstriebes ist die Hortung gewisser Güter und unter Umständen auch ihre gelegentliche verschwenderische Verausgabung. In der Widmung gewisser Güter zu solchen Zwecken ist der Ursprung des Geldes zu suchen. “ (1947, S.29) „Das älteste Geld sind also Güter, die als Zeichen des Ansehens und Reichtums einerseits gehortet und andererseits im Gabenverkehr und bei anderen Gelegenheiten zur Knüpfung sozialer Beziehungen und Erfüllung sozialer Verbindlichkeiten bevorzugt verwendet werden. Das Geld … ist keine Erfindung des homo oeconomicus, sondern eine Schöpfung des homo ambitiosus. “ (1944, 5.243)

Ein neuer theoretischer Ansatz, die Entstehung des Geldes zu erklären, stammt von der sog. „Berliner Schule“. Riese sieht ja (s.o.) in der Zahlungsmittelfunktion die Hauptfunktion des Geldes („das ultimative Medium der Kontrakterfüllung“), er lehnt sowohl die klassische Lehre (Tauschvermittler als das Wesen des Geldes) als auch die Auffassung von Keynes (Wertaufbewahrung als wesentliche Funktion) ab, da diese Funktionen .. auch auf Geld zutreffen können “ und „ das Spezifische der Geldfunktion dabei notwendiger weise im Dunkeln“ bleibe.(S.54) Er konstatiert: „Geld entsteht aus dem Kredit“ (S.56), und„… am Anfang der Geldwirtschaft (steht) die Bank. Die Bank als Institution der Geldschöpfung. “ (S.57) Damit ist für die Berliner Schule das „Geldrätsel“ gelöst.

Rieses Schüler Heinsohn hat diesen Gedankengang präzisiert und durch historische Forschung zu untermauern versucht. Er vertritt die „Eigentumstheorie des Geldes“. (1995, S.257) Geld ist für ihn „die flüssigste Form von Privateigentum“. (1993, S.76) Eigentum kann man als Kredit geben und dafür Zinsen verlangen. „Geld ist erfunden, sobald ein Eigen tümer Ansprüche gegen sein Eigentum an einen anderen Eigentümer verleiht, wofür dieser Zins und Tilgung verspricht sowie einen Teil seines Eigentums verpfändet. “ (1995, S.246) „Es sind die individuellen Eigentümer, die mit der Schaffung von Zahlungsmitteln beginnen. “ (S.247)

Dieser Prozess ist in der modernen Verkehrswirtschaft besonders gut zu beobachten, in der das Bankensystem im großen Stil Geldschöpfung (Buchgeld) per Kreditvergabe betreibt. Aber die Wurzeln dieses Vorgangs liegen in der Antike; schon im alten Mesopotamien wurden Kredite, nach Silber- oder Gerstestandard z.B., gegen Zins vergeben. Aber die Stammesgesellschaften Afrikas und der Südsee und vermutlich auch die Gesellschaften der europäischen Vorzeit blieben damit außen vor, weil z.B. „die einschlägige Forschung Kontrakte mit einem Mu schelstandard nicht vorweisen kann „. (S.240)

Für alle diese Erklärungsmuster lassen sich gute Argumente finden, eine eindeutige Antwort auf die Frage nach der Entstehung des Geldes gibt es bisher nicht und wird es möglicherweise niemals geben (vgl. Cribb S.21), zumal Geld an verschiedenen Orten unabhängig voneinander entstanden ist und überhaupt nicht stringent zu beweisen ist, dass es immer und überall aus dem gleichen Grund entstanden ist. Vgl. Röpke: „Niemand weiß, wie das Geld zum erstenmal in der Menschheitsge schichte entstanden ist. “ (zit. bei Heinsohn 1995, 5.236) Dass in der Literatur die ökonomische Erklärung zahlenmäßig ein gewisses Übergewicht hat, ist wohl dadurch zu erklären, dass Geld von den Menschen vor allem als ökonomisches Phänomen wahrgenommen wird und dass bei der Untersuchung des Problems vor allem Ökonomen am Werk waren.


IV.
 „Primitivgeld“ – Definitionen und Beschreibungen

So viele Definitionen des Begriffes `Geld‘ es gibt, so wenige Autoren haben es sich zugetraut, ,.Primitivgeld“ zu definieren . Die meisten Autoren, die sich mit den entsprechenden Phänomenen beschäftigt haben, flüchteten sich entweder in die Aufstellung einer hypothetischen Stufenfolge der Entwicklung des Geldes oder in eine mehr oder weniger umfangreiche Aufzählung konkreter Beispiele mit mehr oder weniger gelungenen Gruppierungsversuchen (s.u.), oder sie sahen „Primitivgeld“ als das Geld „primitiver“ Ökonomienund versuchten, die Merkmale dieser Wirtschaftsformen zu beschreiben; dabei entstand natürlich das Problem, ökonomische Phänomene etwa der europäischen Vor- und Frühgeschichte, der antiken orientalischen Hochkulturen und der indigenen Gesellschaften Afrikas und Ozeaniens in der Neuzeit unter einen Hut zu bringen (vgl. Grierson 1977, S.14f )

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts gibt es die „ökonomische Anthropologie“ als Richtung der Ethnologie, die sich vor allem mit der Grundfrage der „Anwendbarkeit ökonomischer Theorien, die für die industriellen Gesellschaften entwickelt worden waren, auf Gesellschaften, die nicht über vergleichbare Institutionen der Warenökonomie verfügen und deren wirtschaftliche Beziehungen nicht auf dem Warentausch, dem Markt- und Preissystem und dem Geld als allgemeinem Äquivalent beruhen „, beschäftigt. (Hesse 5.259) Es bildeten sich (neben dem marxistishen Ansatz) zwei Schulen, eine „formalistische“ , welche die Universali tät bestimmter fundamentaler ökonomischer Handlungsmuster betonte und die sogenannte „substantivistische“ , welche die Unterschiede zwischen den marktwirtschaftlich organisierten Gesell schaften und den archaischen Stam mesgesellschaften betonte. Dalton, neben Polanyi einer der Hauptvertreter der substantivistischen Richtung, schrieb 1961: „Primitive economy is different from market industrialism not in degree but in kind. The absente of machine technology, pervasive market organization, and all purpose money, plus the fact economic transaction cannot be understood apart from social obligation, create, as it were, a non Euclidean universe, to which Western economic theory cannot be fruitfully applied. “ (S.20)

Das Stichwort ist „all-purpose money“ ( Allzweckgeld), damit ist das Geld gemeint, das alle vier Funktionen (s.o.) erfüllt, das Geld der „market economy“.

Polanyi und Dalton haben beim Studium archaischer und „primitiver“ Gesellschaften festgestellt, dass manches Geld dort kein Allzweckgeld ist  „Early society knows no `all purpose‘ money. … No one kind of object, therefore, deserves the name of money in early society, rather the term applies to a small group of them. In effect, we have hexe a case of specialpurpose‘ money. “     (Polanyi 1977b., S.98) Diesen Terminus könnte man mit „Spezialgeld“ übersetzen. Dalton benutzt auch den Begriff „ limited purpose money“. (1965, S.48) Das bedeutet zweierlei: Manche „primitiven“ Geldobjekte erfüllen möglicherweise nur eine Geldfunktion, und „primitive money may in extreme cases employ one kind of object as means of payment, another as a standard of value, a third for storing wealth, and a forth for exchange purposes. … In early communities we find the different money uses institutionalized separately and independent of one another. “ (Polanyi 1977b, S.99; vgl. Dalton 1965, S.48) Primitive Gesellschaften sind oft nicht kommerziell organisiert, und Gütertransaktionen finden oft nicht über Märkte statt. Polanyi unterscheidet deswegen drei unterschiedliche Austauschformen: Reziprozität,Redistribution und Markt.Bei reziprokem Tausch wechseln gleichwertige Güter oder Dientstleistungen oder auch als gleichwertig eingeschätzte Objekte ohne materiellen Wert die Besitzer, er dient Herstellung oder Festigung personaler oder sozialer Beziehungen. Der sogenannte Brautpreis ist eben kein marktökonomischer Preis, sondern eine Art Ablösesumme, die an die Brauteltern gezahlt wird, ein Entgelt für die Arbeitskraft und Gebärfähigkeit der Frau, das gleichzeitig Bindungen zwischen den Familien von Braut und Bräutigam herstellt oder festigt. Es handelt sich dabei also um eine in erster Linie sozial motivierte, nicht um eine kommerzielle Zahlung (wenn auch eine Übertragung von materiellen Werten). (Vgl. Dalton 1971)

Unter Redistribution wird eine „Um und Neuverteilung von Produkten durch eine höher gestellte, meist zentrale Instanz“ verstanden. (Gingrich 5.397) Die Zentralinstanz erhält die Güter durch Abgaben oder Handel und gibt sie als Entlohnung oder Geschenke an Mitglieder der Gesellschaft zumindest zu einem erheblichen Teil zurück. Beispiele sind die archaischen Staaten in Altägypten und Mesopotamien oder die Big-Man-Institutionen in Melanesien. Durch Redistribution werden Abhängigkeiten erhalten und Loyalitäten geschaffen, es handelt sich um Zahlungsvorgänge mit sozialen und politischen Implikationen. Dalton formuliert: „In primitive economies – i.e., small-scale economies not integrated by market exchange – different uses of money may be institutionalized separately in different monetary objects to carry out reciprocal and redistributive transactions. These money objects used in noncommercial ways are usually distinct from any that enter market place transactions. And the items which perform non-commercial money uses need not be full-time money, so to speak, they have uses and characteristics apart from their ability to serve as a special kind of money. “ (1965, A.48) Und 1982 geht er sogar so weit, diese Geldobjekte nicht mehr `Geld‘ zu nennen: „ There are no words in English enabling us to Label the usage of such objects precisely: They have been called social money, special purpose money, non-commercial money, valuables reserved for Status purposes, and rationing devices controlling access to status positions. It is far betten, I believe, to avoid entirely calling this subset of valuables `money‘ or `currency‘ of any sort, because the familiar word mone-V is so inextricably associated with ordinarv commercial or market purchases. The primitive objects are regarded as valuables to be used in special ways only, they are necessary means of reciprocal payment in social and political transactions. They are used to create social relationships (marriage), prevent group hostility and warfare (bloodwealth payments), elevate one’s political position (potlach, moka), and restore peaceful relationships between persons and groups disrupted by conf ict (compensation for adultery, payments to allies who have lost men an our behalf in warfare). “ (5.185) Bei den meisten dieser sozial oder politisch bedingten Transaktionen handelt es sich, wenn man sie auf Geldfunktionen hin untersucht, um Zahlungen,  so dass es verständlich ist, wenn Znoj be hauptet: „Die sogenannten primitiven Gelder‘ sind in den meisten Fällen primitive Zahlungsmittel.‘ (S.91, vgl. S.96). Insofern besteht meiner Meinung nach keine Notwendigkeit, bei den Objekten, die zu diesen Transaktionen verwendet werden, auf den Terminus `Geld‘ zu verzichten.

Logisch zu Ende gedacht hat Einzig diese Problematik, wenn er schreibt: „It is justifiable and indeed necessary to include among primitive currencies any object that fulfills to a reasonable degree either the function of a medium or exchange or that of a standard of ‚value, standard of deferred payment or means of unilateral payments. “ (S.325; vgl. S.334).

Diese Festlegung erfüllt auch seine Forderung, eine Definition des Geldes, die „primitive currencies“ einschließe, müsse notwendigerweise breiter und elastischer sein als die gängigen ökonomischen Definitionen modernen Geldes. Es fällt natürlich auf, dass hier die Funktion `Wertaufbewahrungsmittel‘ nicht genannt wird: „An object that performs sololy the functions of a store of value does not an that account qualify for being considered a money. “ (5.325) Er hat recht, denn wenn allein schon diese Funktion die Geldeigenschaft ausmachen würde, wären auch ein Grundstück oder ein Picasso oder ein Auto-Oldtimer Geld. (Vgl. auch Pryor 1977a, 5.392)

Merkwürdig ist bei Einzigs Überlegungen (und niemand hat meines Wissens gründlicher und intensiver über alle theoretischen Aspekte des „primitive money“ nachgedacht), dass er bei der Definition, die er schließlich anbietet, die eben zitierten Einsichten nicht einbezieht. Seine Definition lautet: „After the above preliminaries, the author now ventures to suggest a concrete definition of primitive money. It may be defined as a unit or object conforming to a reasonable degree to some standard of uniformity, which is employed for reckoning or for making a lange Proportion of the payments customary in the community concerned, and which is accepted for payment largely with the intention of employing it for making payment. “ (5.326) Das Kriterium `Geldfunktionen‘ spielt hier keine entscheidende Rolle mehr, `payment‘ wird als einzige genannt; stattdessen liegt der Akzent auf Gleichförmigkeit der Geldobjekte, auf Quantifizierbarkeit und Akzeptanz, Kriterien, die keine Abgrenzung von modernem Geld ermöglichen.

Zu untersuchen sind einige weitere Definitionen:

Grierson (S.24f.) definiert: „…primitive money‘ a convenient term applied to all money that is not coin or, like modern paper money, a derivative of coin. “ Diese Definition ist unbefriedigend, weil sie nur sagt, was `Primitivgeld‘ nicht ist. Diese Definition enthält natürlich insofern etwas Wahres, weil sie die modernen Geldformen ausschließt.

Thurnwald erläutert: „Das primitive Geld geht aus sachlichen Wertträgern hervor. Diese sind:

1.     Objekte, die begehrt und gegeben werden … also Gegenstände für Verbrauch und Gebrauch. … Mit diesen wird schon früh Handel nach rationalen Gesichtspunkten getrieben. …

2.     Schatzobjekte, d. h. Gegenstände, denen eine besondere mystische oder magische Bedeutung beigemesen wird, die wir im modernen Sinn etwa mit Familienschatz, Kronjuwelen, Reichsinsignien oder anderen ähnlichen Kostbarkeiten vergleichen können. …

3.      Naturalkapital, besonders Vieh. …

Alle diese Werträger können unter Umständen zu Wertmessern werden… “ (5.36)

Thurnwald hat hier mit Recht darauf hingewiesen, dass „primitives“ Geld aus Sachgütern besteht (mit materiellem und/oder ideellem Wert), was manche Betrachter dazu gebracht hat, Termini wie Natur(al)geld, Nutzgeld, Warengeld zu verwenden (Diskussion s.u.). `Wertmesser‘ ist für ihn anscheinend die zentrale Geldfunktion (vgl. 5.184), indirekt klingen Tauschmittel- und Wertaufbewahrungsfunktion an; eine systematische Analyse des „primitiven“ Geldes nach funktionalen Kriterien liegt seinen Überlegungen augenscheinlich nicht zugrunde.

Quiggin überschreibt zwar das erste Kapitel ihres Buches mit „Definitions“, aber eine eigentliche Definition ihres Titelbegriffs „primitive money“ findet man nicht. Die einzige Formulierung, die einer Definition nahekommt, steht auf S.4: „For our present purpose the term money will be restricted to such forms as serve the threefold function of a recognized medium of exchange, a Standard of value and a Symbol of wealth. … Axes and spears, mill-stones or beetle-lags, beads, shells, teeth or gold rings are money if they behave as such. If they fail in any of these three essentials they may be called currency (a recognized medium of exchange or standard of value) or they may (like much so-called primitive money) be merely evidence of wealth. “

Quiggin hat die Unterscheidung money – currency von Temple übernommen.  Mit Recht hat sie die Definition von „primitive money“ von der Definition von `money‘ abgeleitet und funktional erläutert. Undeutlich ist allerdings die Funktion, die sie einmal „symbol of wealth“ und dann „evidence of wealth“ nennt. Möglicherweise ist damit die Wertaufbewahrungsfunktion angesprochen. Richtig ist, dass es Formen „primitiven“ Geldes gab und gibt, die man als Allzweckgeld bezeichnen kann, man muss es als großes Glück sehen, dass sie sich nicht an ihre theoretischen Vorgaben gehalten hat und in ihrem Buch nicht nur dieses „primitive“ Allzweckgeld behandelt hat, denn nur das ist ja nach ihrer Definition „primitive money“.

Definitionen gibt es auch in Fachlexika.

Fengler / Gierow / Unger verwenden den Terminus „vormünzliches Geld“ (S.411), das so definiert wird: „… all gemein anerkannte und verwendete Äquivalente beim Warenaustausch, die noch nicht abstrakte Geldform ange nommen haben“ (dazu Verweis auf `Naturalgeld‘); eine unhaltbare Einengung auf die Funktionen Wertmesser und Tauschmittel.

Kroha schreibt in seinem „Lexikon der Numismatik“ (S.344, dito 1997 S.363): „Primitivgeld, Bezeichnung für vor münzliche Formen des Geldes bzw. Frühformen der Münze A‚  , also Zahlungsmittel, die Völker in anderen Kulturformen benutzten. “ Leider gibt es in diesem Lexikon weder ein Stichwort „Münze“ noch ein Stichwort „Frühformen der Münze“, die eventuell Aufschluss über den Begriff „Frühformen der Münze“ geben könnten. Durch Einbeziehung von Münzen, welcher Form auch immer, verliert der Terminus „Primitivgeld“ unnötig an Kontur und Präzision. Münzen sind in der Entwicklungsgeschichte des Geldes wohl doch eine Entwicklungsstufe neuer Qualität, wenn auch zugestanden werden muss, dass die Grenze zwischen vormünzlichen Geldformen und Münzgeld nicht leicht zu ziehen ist. –

Krohas Definition berücksichtigt überdies leider die „primitiven“ Geldformen in unserer „Kulturform“ nicht.

Opitz hat einen überraschenden Beziehungspunkt für seine definitorischen Überlegungen gewählt: „Some people take a very narrow view of what is mo ney and what is really only a harter item or just a valuable item. … I am more interested in defining odd and curious money in terms of collectors of the subject and consequently what items should be included in their collections rather than some abstract monetary theory and how it relates to economics. “ (S.2) Nun darf ein Sammler natürlich seiner Sammlung von Geldzeichen einverleiben, was er will, und das Sammelgut auch nennen, wie er will (zu Opitz‘ Begriff s.u.), aber die begriffliche und definitorische Problematik ist auch für die Wissenschaft schon groß genug und sollte nicht aufgrund eines außerwissenschaftlichen Interesses unnötig vergrößert werden. Allerdings zieht sich Opitz (S.4) dann doch auf eine wissenschaftliche Position zurück (wohl in Anlehnung an Einzig), wenn er schreibt: „Items to be considered as odd and curious money should have the majority, but may not have all of the below characteristics to be considered as odd and curious mo ney. These basic characteristics are:

1. Media of exchange, 2. Standard value, and 3. Store of value. “

Firth hat einen Stichwortartikel „currency, primitive“ für die Encycl. Brit. geschrieben, der in mehreren Auflagen enthalten war (in den aktuellen nicht mehr). Er schrieb: „Among peoples of primitive culture is found a strange diversity of objects commonly termed as `money‘ or `currency‘. These are of two main kinds, one comprising articles of practical use, the other those of which the primary purpose is orna ment. … Well known among `native money‘ are strings of shell discs characteristic of the Melanesian is lands… . But according to precise ter minology such objects can hardly be correctly described as currency or mo ney. In any economic system, however primitive, an article can only be regarded as true money when it acts as a de finitive and common medium of exchange, as a convenient stepping stone in obtaining one type of goods for another. Moreover, in so doing it serves as a measure of values, showing the worth of all other articles to be expres sed in terms itself. Again it is a Stan dard of value with reference to past or future payments, while as a store of value it allows wealth to be condensed and held in reserve. “ (S.881)

Firth vertritt also wie z.B. Malinowski und auch Dalton den strengeren Standpunkt, Geld ist für ihn nur ökonomisch vollwertiges Geld, Molluskengeld in Melanesien und Viehgeld in Afrika sind also für ihn kein Geld, „iron bars …, cowrie shells, salt and cloth“ in Afrika sind Geld. Primitiv sind diese Geldformen für ihn nur wegen des Geldmaterials.

Barron liefert in seinem Beitrag zwar keine Definition, macht aber deutlich, dass er einen grundsätzlich anderen Standpunkt hat als etwa Firth, er lehnt die westliche Geldtheorie als ungeeignetes analytisches Instrument für die Untersuchung von „unconventional forms of money“ ab.

Die Anworten auf die gestellten Fragen machen sicher eine Beschreibung konkreter Geldphänomene möglich, aber das ergibt noch keine Definition:

Müssen alle Kriterien erfüllt sein oder nur einige besonders wichtige, wenn ja, welche in welchen Bereichen?

 

V. Technische Eigenschaften des Geldes als Bestimmungsfaktoren

Bei einer Analyse „primitiver“ Geldformen ist natürlich auch zu prüfen, ob die sogenannten Charakteristika des Geldmaterials (die technischen Eigenschaften und Anforderungen), die in unterschiedlicher Anzahl immer wieder (seit Aristoteles) aufgezählt worden sind, für eine Definition genutzt werden können.

Jevons z.B. hat sieben solcher Charakteristika aufgezählt und diskutiert (S.31), er nennt sie „qualities which should be possessed by the material of

money“ (S.30):

1.     Utility and value

2.     Portability

3.     Indestructibility

4.     Homogeneity

5.     Divisibility

6.     Stability of value

7.     Cognizability

Jarchow nennt vier „technische Eigenschaften“ : „Homogenität, Teilbarkeit, Haltbarkeit und Seltenheit“ (S.18).

Schon auf den ersten Blick ist ersichtlich, dass diese Anforderungen selbst für das Geld der Verkehrswirtschaft des 20. Jahrhunderts nicht uneingeschränkt gelten; dasselbe gilt auch für die „primitiven“ Geldformen, wie Einzig in seiner Untersuchung der Kriterien von Jevons nachgewiesen hat (S.330-335, vgl. Taxay S.13Q. Wucher- und Kümmerformen von Gerätegeld z.B. sind nicht nützlich („non-monetary utility“ (S.331), allerdings durchaus wertvoll, Yap-Steine sind nur mit erheblichem Aufwand „tragbar“, viele Arten von „primitivem“ Geld sind leicht zerstörbar, mit der Homogenität von „Brautpreis“-Eisengeldern ist es oft nicht weit her, Viehgeld ist nicht teilbar. Wertstabilität ist wie auch bei modernem Geld sicher angestrebt, aber der Geldwert ist auch bei „primitivem“ Geld durchaus Schwankungen unterworfen. Erkennbarkeit ist nach Einzig „to a considerable degree“ (5.334) gegeben. Man sieht, dass diese technischen Anforderungen an den Geldstoff wegen der vielen Ausnahmen keine geeigneten Kriterien für die Definition von „Primitivgeld“ hergeben. Das gilt auch für die zwei ergänzenden Anforderungen, die Einzig selbst der Liste von Jevons hinzugefügt hat: „impersonal character of money“ (S.334) und „acceptability“: „Primitive“ Geldobjekte sind z.T. nicht anonym, sondern haben sogar Namen, sind an den Besitzer gebunden, werden nicht ohne Ansehen der Person(en) gegeben und genommen (spezielles Frauengeld oder Klassengeld). „Acceptability“ ist allerdings eine grundlegende Anforderung an Geld jeder Art; Geld, das nicht angenommen wird, kann nicht als Geld funktionieren, ist kein Geld (mehr). Das gilt auch für „primitive“ Geldformen, ist also als Abgrenzungsmerkmal nicht brauchbar.

VI.   Terminologische Problematik

Die Unsicherheit in der Frage der Definition von „Primitivgeld“ spiegelt sich auch in einem erheblichen terminologischen Wirrwarr, es gibt -zig Begriffe, welche die Geldformen außerhalb des modernen Geldes der Verkehrswirtschaft bezeichnen sollen. Am weitesten verbreitet sind die Termini (1) „Primitivgeld“ (primitive money / currency, monnaie primitive) und (2) vormünzliche Zahlungsmittel/ Geldformen.

Der Terminus (1) „Primitivgeld“ ist schon häufig und mit Recht als überheblich und ethnozentrisch kritisiert worden.Eine Geldform, die ihre Funktionen in einer Gesellschaft erfüllt, sollte nicht `primitiv‘ genannt werden.

Besonders die Wissenschaftler im angelsächsischen Raum haben aber augenscheinlich keine Probleme damit, diesen Begriff zu verwenden (z.B. Einzig, Quiggin, Polanyi, Dalton). Dalton hat aber 1965 klar auf die ethnozentrische Sicht bei der Verwendung dieses Begriffs hingewiesen, er unterscheidet zwei Aspekte der Bezeichnung `primitive‘ : „ Moreover, if one asks what is `primitive‘ about a particular money, one may come away with two answers: the money-stu – woodpecker scalps, sea shells, goats, dog teeth – is primitive (i.e. different from our own), and the uses to which the money-stuff is sometimes put – mortuary payments, bloodwealth, bridewealth – are primitive (i.e. different from our own). “ (S.44) Der zweite Bedeutungsaspekt ist meiner Meinung nach noch weniger überzeugend zu begründen als der erste. Der Begriff „Primitivgeld“ sollte aufgegeben werden. Barron will im übrigen aus anderem Grund auf ihn verzichten: „Primitive is pre-analytical. “ (S.346)

Der Terminus (2) „ vormünzliche(s) prämonetäre(s) Geld, Geldformen, Zahlungsmittel“ (pre-coinage currency – Eyo) ist neutraler, moralisch unbelastet. Das Problem dieses Begriffes ist nur, dass es solche Geldformen bis in die Gegenwart, also neben oder sogar statt des gängigen modernen Geldes gegeben hat und wohl immer wieder geben wird, z.B. die Zigarettenwährung in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg (vgl. Schmölders 1973, Steiger in Palgrave I, S.354f.).

Schwinkowski hat das 1928 begründet: „ Wir wissen …, dass sich in großen Wirtschafts- und Geldkrisen auch bei Völkern mit Kulturgeld das primitive Gelddenken regt und primitives Geld aufersteht. “ (S.4)

Der Begriff „vormünzliche Zahlungsmittel sollte aber auch deswegen nicht mehr verwendet werden, weil der Begriff „Zahlungsmittel“ für eine der Grundfunktionen des Geldes verwendet wird und damit inhaltlich besetzt ist. In der Umgangssprache wird allerdings das Wort `zahlen‘ sehr allgemein gebraucht, man zahlt Rechnungen bei Einkäufen, Steuern, Bußgeld usw., es sind also die Funktionen `Tauschmittel‘ und `Zahlungsmittel‘, die mit dem Wort `Zahlung‘ gemeint sein können. Man sollte also besser von `Geldformen‘ reden, was ja auch viele Autoren tun.

Wer von vormünzlichem Geld spricht, hat dabei eine geldgeschichtliche Entwicklung im Auge, die vom reinen Naturaltausch stufenweise zum modernen bargeldlosen Zahlungsverkehr verläuft, wobei Weiterentwicklung mit Höherentwicklung gleichgesetzt wird. Diese Sicht ist viel zu undifferenziert sie liegt auch der Begriffsbildung bei folgenden Termini zugrunde:

(3) Vor- und Frühformen des Geldes, der Münze (Thurnwald S.29,36, Dittmer 5.222, Schramm S.7, Kroha 1977, S.459f., Pfefferkorn, Kimpel 1994

(4) Vor- und Keimformen des Geldes (Petri 1962, S.315)

(5)  Vorstufen des Geldes, der Zahlungsmittel (Kucerovska S.14, Lautz 1988,S.20)

(6) monnaies premieres (Victoor)

(7)  paleo-monnaies (Rivallain)

(8)   early money (Polanyi 1977, 5.120)

(9) primary money (Kemmerer S.13)

(10) Traditionsgeld (Dittmer S.222)

(11) traditionelles Geld, traditionelle Tauschmittel (Zeebrock S.4, Davidson S.33, Barron 5.339, Kämpf S.142, Lautz 1995, S.9, Kimpel 1997, S.51, Maniongui)

(12) ursprüngliches Geld (Gerloff 1947, S.172, van Erve)

(13) original currency (Guyer S.8)

(14) urzeitliche und altzeitliche Zahlungsmittel (Kucerovska S.14)

(15) prähistorisches Geld (Heichelheim 1965, S.273), vorgeschichtliches Geld (Regling 1926, S.205)

(16) protomonnaie (Rivallain 1994, S.110)

Alle diese Begriffe sind zu vermeiden, da sie nicht umfassend genug sind, moderne nichtmünzliche Geldformen nicht berücksichtigen oder auch nur Teilbereiche bezeichnen (wie z.B. `prähistorisches Geld‘). Es ist in diesem Zusammenhang auch daran zu erinnern, dass die Münze inzwischen mehr als 2500 Jahre alt ist (ein phänomenaler Erfolg!) und so mit Recht als `Altgeld‘ bezeichnet werden könnte und das traditionelle Geld in vielen Weltgegenden war und ist.

Manche Autoren betonen bei ihrer Begriffsbildung auch das Ungewohnte, Merkwürdige an den bewussten Geldformen:

(17) moneta exotica (van Erve)

(18) urige Zahlungsmittel (Treff)

(19) odd and curious money (Opitz, Reed, More, Dodson, vgl. Weitzner: „oddities and fantastic objects“ 5.332.)

(20) kuriose Geldformen (Arriens S.72, Runge S.33, Lautz 1995)

(21) strange money (Sigler, Wear)

(22) fremdes Geld (Greifenstein)

(23) unconventional forms of money (Barfon S.339), non-conventional money (Schoonheyt bei Meltzer S.407)

(24) extraordinary money (Hartland S.116)

Diese Begriffe sind für die wissenschaftliche Analyse unbrauchbar, da sie subjektive Werturteile sind und wie der Begriff „Primitivgeld“ eine abzulehnende ethnozentrische Haltung offenbaren. –

Die Begriffe

(25) tribales Geld (Schulze-Thulin S.94ff.)

(26) native money (Firth 1929, S.881, Herskovits 1965, S.260)

(35) monnaie imparfaite (Braudel S.388)

(27) indigenous currencies (Guyer, Crump 5.212, Melitz S.106, Witthoft S.13)

umfassen augenscheinlich nur Geldformen sog. Stammesgesellschaften, sind also nicht allgemein genug; das Geld der Hochkulturen im alten Vorderasien fällt z.B. nicht darunter.

Einige Begriffe spielen auf den Geldstoff und den materiellen Gebrauchswert der Geldobjekte an:

(28) Natur(al)geld (Thilenius S.l l, s.o. Regling 1926, 5.206, Denzel / Schwarzer S.276)

(29) Warengeld (Heinemann 1969, S.121, Jarchow S.19, Denzel / Schwarzer S.276)

(30) commodity money (Kemmerer S.13, Dalton 1977a, S.199)

(31) Nutzgeld (Regling in v. Schrötter 5.466, Thilenius S.31, Schurtz S.134)

Aber nicht alle nichtmünzlichen Geldformen sind als Waren käuflich gewesen oder waren als Gegenstände über den Geldgebrauch hinaus nützlich (Zeichengeld). Naturalgelder sind Gelder, die aus Naturalien bestehen; sind Artefakte wie Hackenblätter, Speerspitzen, Ringe Naturalgelder? Die vier genannten Begriffe sind vom Begriffsumfang her zu eng.

Eine weitere Gruppe von Begriffen bezeichnet augenscheinlich Defizite, die nichtmünzliche Geldformen gegenüber modernem Allzweckgeld haben:

(32) para-monnaie (Poirier S.13)

(33) pseudo monnaie (Braudel S.390) (34) quasi-money (Nash S.6)

(36) monnaie rudimentaire (Letourneau S.117)

(37) money-like things (Dalton 1977, S.198)

(38) special purpose money, limited purpose money (Polanyi und Dalton passim, Plattner S.177); Spezialgeld (Hansen 5.379)

Die Begriffe unter (37) und (38) bezeichnen einen richtig erkannten Sachverhalt (s.o.), aber es gab ja durchaus auch nichtmünzliche Geldformen, die in ihrem Umfeld als Allzweckgeld oder zumindest als Vielzweckgeld fungierten. Die Begriffe (32) bis (36) sind erstens inhaltsleer, weil sie ja die Art des Defizits nicht nennen, und zweitens unangemessen, rein negative Werturteile.

Schließlich ist noch ein Begriff zu untersuchen, der zu den ältesten terminologischen Versuchen gehört, nichtmünzliche Geldformen zu fassen:

(39) Geldsurrogat (Ilwof S.4, Petri 5.315, Deutsch S.197, Kroha 1977, S.311)

(40) Surrogatgeld (Denzel / Schwarzer S.276)

(41) money substitues (Massey S.15, vgl. Wear S.27)

Surrogat, substitute heißt `Ersatz‘, ersetzen kann man aber nur, was schon da ist oder dagewesen ist; also ersetzt Surrogatgeld anderes Geld, aus welchen Gründen auch immer. Geldersatz, Behelfsgeld wird notwendig, wenn das `normale‘ Geld nicht vorhanden oder zu knapp ist oder wenn es hochgradig entwertet ist und die Benutzer ihm nicht vertrauen. So fällt alles Notgeld (Notmünzen und Notgeldscheine) unter diesen Begriff,  aber auch die modernen nichtmünzlichen Geldformen wie die Zigaretten im 2.Weltkrieg (S.O.).

Als Ilwof den Begriff „Geldsurrogat“ verwendete (1882), meinte er allerdings allgemein anerkannte Tauschmittel, die den Naturaltausch erleichtern sollten,diesen Begriffsinhalt haben auch Denzel / Schwarzer (5.276) wohl im Auge und gebrauchen den Begriff „Surrogatgeld“ synonym zu „Naturalgeld“ und „Warengeld“..

Zu allem Überfluss werden auch Medien des modernen bargeldlosen Zahlungsverkehrs wie Schecks und Wechsel als Geldsurrogate bezeichnet.

Um Missverständnisse zu vermeiden, sollte man also darauf verzichten, die nichtmünzlichen Geldformen als Geldsurrogate zu bezeichnen.

Es ist also augenscheinlich sehr schwer, die fraglichen Geldformen zu definieren und einen zutreffenden Fachausdruck für sie zu finden. Das liegt vor allem daran, dass so viele unterschiedliche Geldphänomene unter einen Hut gebracht werden müssen (die zu verschiedenen Zeiten von der Vorgeschichte bis zur Gegenwart auf allen Kontinenten auftraten und auftreten) und vor allem daran, dass diese Geldphänomene als Spezialgeld, Mehrzweckgeld oder Allzweckgeld sehr unterschiedliche ökonomische, soziale, politische und religiöse Funktionen erfüllten. Grierson sah das wohl auch so: „ The objects used for primitive money are so varied in character that it is doubtful if their evolution can be comprehended under any single formula. “ (1975, S.8) Auch Dalton meinte: „ There are no words in English enabling us to label the usage of such objects (indigenous valuables) precisely. “ (1982, S.185)

Ich schlage vor, diese Objekte und Objektgruppen „ nichtmünzliche Geldformen“ zu nennen (nonmonetäre Geldformen = prämonetäre und extramonetäre Geldformen).

Meine Definition ist dann, und ich fuße dabei auf Einzig und den Substantivisten:

Der Begriff „nichtmünzliche Geldformen“ (Geld außerhalb – vor oder neben Münzen, Banknoten und Buchgeld) bezeichnet quantifizierbare Wertobjekte, die mindestens eine der drei Geldfunktionen Zahlungsmittel, Tauschmittel und Wertmesser erfüllen.
VII. Klassifizierungsversuche

Es gibt eine ganze Reihe von Klassifizierungsversuchen dieser nichtmünzlichen Geldformen, einige davon sollen kurz angesprochen werden.

Viele Autoren begnügen sich mit einer Einteilung nach dem Geldmaterial, wie z.B.

Regling (1926). Für Grierson (1977, S.29) ist das „the simplest … classification“, die Frau  Quiggin mit Recht kritisiert (S.21): „Such classifications may be admirably adapted for their special purposes, but they have the defect for the geographer, the ethnologist and the sociologist of grouping together things which do not belong. This is to ignore the functional interpretation of facts, and it seems betten to attempt to form groups that are interrelated, so as to gain some idea of their evolution and of their interdependence, while at the same time they illustrate the culture in which they are found. “ Sie zieht deswegen eine regionale Systematik vor. Auch Einzzi gliedert nach Kontinenten, zusätzlich aber verwendet er das Kriterium Chronologie („Ancient… medieval…modern period“). Er hat in einem Abschnitt seines Buches auf weitere mögliche Einteilungskriterien hingewiesen.

Einige Autoren haben einen entwicklungsgeschichtlichen Ansatz für ihre Klassifikation gewählt; so unterscheidet Schurtz das „primitive Geld“ in „Binnengeld“, „Aussengeld“, „Zeichengeld“ (S.27, 75, 30). Binnengeld ist seiner Meinung nach früher entstanden Außengeld, Zeichengeld ist Geld mit höherem Abstraktionsgrad. Schurtz gibt selbst zu, dass Binnengeld und Außengeld „Sammelbegriffe mit verschwimmenden Grenzlinien sind“. (S.170) Vgl. die Kritik von M. Schmidt 1, 5.119; 11, S.159.

Dennoch sind diese Begriffe von analytischem Wert, weil sie viele Geldformen in ihrer Reichweite bezeichnen helfen.

Ähnlich hilfreich sind die Begriffe „Nutzgeld“ und Zeichengeld“, die Thilenius zur Unterteilung des „Naturalgeldes“ benutzt hat (s.o.). „Nutzgeld“ sind Geldobjekte, die Geldwert und Gebrauchswert haben. „Zeichengeld“ (z.B. Kümmerformen und Wucherformen von Gütern, auch diese Begriffe sind von analytischem Wert) ist nur noch als Geld zu gebrauchen. Aber auch bei diesen Begriffen gibt es verschwimmende Grenzlinien.

Gerloff hat sich, wie oben ausgeführt, bleibende Verdienste bei der Diskussion des Geldentstehungsproblems erworben. Er hat sich auch ausführlich über die Weiterentwicklung des Geldes geäußert und eine Stufenfolge dieser Entwicklung konstatiert, die er (leider mit mehreren) Begriffsreihen zu fassen versucht hat. Er verwendet (unter dem funktionalen Gesichtspunkt) die Begriffe

– „Hortgeld, Tausch- oder Handelsgeld, allgemeines Verkehrsgeld“…

– „Kleinodgeld, Warengeld, Sondergutgeld“ (1947, S.191),

dazu (gemäß dem Gesichtspunkt Nutzgeld – Zeichengeld) die Begriffe

weights and measures“ (1968, 5.175): Von diesem Gedanken und von Polanyis Unterscheidung von „special purpose money“ und „all purpose money“ ist H. Codere ausgegangen, als sie ihr MNAW-System entwickelt hat, das sie als ein „intellectual system“ (S.575) verstanden wissen will, mit dessen Hilfe sich Geldphänomene und Austauschformen unterschiedlicher Komplexität klassifizieren lassen. Sie unterscheidet vier Stufen (Subsysteme):

– „Sachgeld, Symbolgeld, Rechnungsgeld“ (S.192).

„Money as a symbolic system with coordinate subsystems; “ (5.563)

Weniger terminologischer Erfindungsreichtum wäre wohl mehr gewesen. Er hat sein System anhand des Spezialfalles „Entwicklungsgeschichte des Metallgeldes“ erläutert: „Auf der ersten Stufe der Entwicklung entsteht ein Hortgeld. Hortgegenstände sind Schmuck, Geräte usw. … Die zweite Stufe der Entwicklung bedeutet die Entstehung eines Tausch- oder Han delsgeldes. Hierzu eignen sich vor al lem Ringe, Spiralen usw., die zerbro chen werden. Daraus entwickelt sich, wie wir sahen, auf einer dritten Stufe das Barrengeld, und an diese schließt sich die des Münzgeldes an. “ (1947, S.70)

Wichtig war Gerloff, dass Geld als „Hortgeld“, als soziales „Geltungsmittel“ vor dem „Tauschgeld / Handelsgeld“, dem ökonomischen Medium entstanden sei.

Nicht nach Entwicklungsstufen gliedert Frau Guyer, sie hat „indigenous currencies of Southern Cameroon“ untersucht und macht einen Unterschied zwischen „original“ und primitive“ currencies: „For currency constructions that were clearly formulated, or borrowed and successfully intitutionalized, within African communities I use the term `original‘. For curreny constructions in Africa that are clearly based an a contract created by Europe ans for use at the interface I have been tempted to use the term primitive‘, because their `limited or special purposes‘ were clearly envisaged and intended, relative to the vontemporary European monnies. “ (S.8) Die „primitive currencies“ nennt sie wegen ihres Ein satzes an der Schnittstelle zwischen Kolonialmacht und Kolonie „interface currencies“.

Diese Unterscheidung ist zweifellos berechtigt und sinnvoll, aber die Verwendung des Begriffs ..primitive currencies“ ist wegen der Möglichkeit der Verwechslung mit dem (leider) gängigen Begriff `primitive money‘ (s.o.) tunlichst zu vermeiden. Die Termini „original currencies“ und „interface currencies“ sind zur Bezeichnung der entsprechenden Teilbereiche des Geldwesens brauchbar.

Eine Geldtheorie, die auch die nichtmünzlichen Geldformen berücksichtigt, kommt nicht mehr um die Auseinandersetzung mit dem substantivistischen Ansatz herum. So soll noch einmal G. Dalton zu Wort kommen, der „primitive money“ als Sammelbegriff aus anderen als den oben angeführten Gründen ablehnt, er will diesen Begriff reservieren für Geldphänomene wie den Tabak in den amerikanischen Kolonien und die Zigaretten im 2. Weltkrieg und die wenigen vormünzlichen Geldformen, die zu Kauf und Verkauf auf Märkten verwendet wurden. Wo das nicht der Fall ist, zieht er es vor, „to call this subset of items primitive valuables rather than primitive money, be cause they are peculiarly social and political Tather than economic, their main usages having nothing to do with market exchange. “ (1982, S.184, vgl. 1978, S.145ff. A-.31 ) Abgesehen davon, dass auch hier die Grenzlinien verschwimmen, geschieht, wie oben schon angesprochen, diese Abgrenzung ohne Not; denn auch die sozial oder politisch motivierten Transaktionen betreffen ja Objekte mit materiellem Wert (Gebrauchswert, Arbeitswert), und so sind diese Übertragungen Zahlungen, erfüllen   also   eine – der   wesentlichen Grundfunktionen des Geldes.
VIII. Zusammenfassung

Ich fasse zusammen:

1. Wer nichtmonetäre Geldformen („Primtivgeld“) definieren will, muss zunächst klären, was `Geld‘ ist.

2. Es ist augenscheinlich wegen der Komplexität des Phänomens `Geld‘ fast unmöglich, das Wesen des Geldes durch eine Definition zu bestimmen.

3. Ein überzeugender, aber viel bescheidenerer Ansatz ist, `Geld‘ über seine Funktionen zu definieren: Geld ist, was als Geld funktioniert. Dieser Ansatz hat sich weitgehend durchgesetzt.

4. Meistens geht man von drei oder vier Grundfunktionen aus:

a)     Tauschmittel

b)     Zahlungsmittel

c)     Wertmesser

d)     Wertaufbewahrungsmittel

5. Das Geld der modernen Verkehrswirtschaft ist Allzweckgeld, d.h., es erfüllt im Normalfall alle Grundfunktionen..

6. Seit mindestens 5000 Jahren und bis in die Gegenwart gibt es Geldformen außerhalb von Münz-, Notal- und Giralgeld.

7. Diese Geldformen sind selten Allzweckgeld, oft aber Spezialgeld, d.h., sie sind in ihrer Funktion eingeschränkt.

8. Da wegen der vielen Ausnahmen eine Definition dieser Geldformen über die technischen Eigenschaften nicht möglich ist, bleibt auch hier nur der Weg, es mit dem Kriterium `Funktionen‘ zu versuchen.

9. Ich schlage folgende Definition vor:

Der Begriff „nichtmünzliche Geldformen“ (Geld außerhalb Münzen, Banknoten und Buchgeld) bezeichnet quantifizierbare Wertobjekte, die mindestens eine der drei Geldfunktionen Zahlungsmittel, Tauschmittel und Wertmesser erfüllen.

Die vierte der oben genannten Grundfunktionen (Wertaufbewahrungsmittel) wird bewusst ausgespart, da ihre Berücksichtigung zu einer untragbaren Unschärfe des Begriffs führen würde.

10. Augenscheinlich gibt es keinen Begriff, mit dem diese Geldformen überzeugend zu bezeichnen wären; das liegt vor allem daran, dass so viele unterschiedliche Geldphänomene berücksichtigt werden müssen.

11. Seit sich Wissenschaftler mit diesen Geldformen beschäftigen, gibt es Klassifizierungsversuche unter verschiedenen Gesichtspunkten (geographisch/ regional, historisch, nach dem Geldmaterial, nach Funktionen und Verwendungsbereichen). Diese Klassifizierungen haben z.T. wertvolle Einsichten geliefert.

12. Bei der Beschäftigung mit diesen Geldformen muss der Betrachter vom sozialen, politischen, ökonomischen und ideologischen Kontext der Phänomene ausgehen; er hat sich zu hüten vor einer ethnozentrischen Sichtweise bei Begriffsbildung, Definition, Funktionsanalyse und Klassifizierung.

Anhang

Liste von Begriffen zur Bezeichnung des Wesens, der Eigenschaften oder Funktionen des Geldes
(Vgl. auch die Begriffsanalyse in Kap. VI)

Abrechnungsmittel

Äquivalent, allgemeines

Akkumulationsmittel

Auszeichnungsmittel, soziales

Bezugseinheit

Blendgeld

Dispositionsmittel

Eigengeld

Entgeltmittel

Entgeltungsmittel, normiertes

Formgeld

Fremdgeld

Gegenstandsgeld

Geltungsgeld

Geltungsmittel

Generalnenner

Handelsgeld

Hortgeld

Hortmittel

Hortungsmittel, allgemeines

Industriegeld

Kapitalisierungsmittel

Kapitalübertragungsmittel

Kaufgeld, -mittel

Kaufkraftdokument

Kaufmittel

Konventionsgeld

Kreditgeld

Kreditmittel

Kulturgeld

Kulturmittel

Leihmittel

Marktgeld

Naturgeld

Ordnungsmittel

Preisausdrucksmittel

Preismesser

Prestigegeld

Privatgeld

Prunkgeld

Recheneinheit

Rechengeld

Rechenmaß

Rechenmittel

Rechnungseinheit

Rechnungsmittel

Repräsentationsgeld

Sachgeld

Schatzgeld

Schreibgeld

Sparmittel

Staatsgeld

Substanzgeld

Symbolgeld

Tauscheinheit

Tauschgeld

Tauschmittel

Tauschvermittler

Tauschwerkzeug

Thesaurierungsmittel

Umlaufmittel

Umlaufsgeld

Umsatzmittel

Unternehmungsgeld

Verkehrsgeld,allgemeines

Verkehrsmittel

Vermögensübertragungsmittel

Verrechnungsmittel

Werttransportmittel

Wertertträger

Vertrauensgeld

Wertübertragungsmittel

Wertaufbewahrungsmittel

Wertvergleichsmittel

Wertausdrucksmittel

Willkürgeld

Wertbemessungsmittel

Wirtschaftskatalysator

Wertmaß (stab)

Wirtschaftsmittel

Wertmeßgeld

Zahlgeld

Wertmesser

Zahlungsmittel

Wertmittel

Zeichengeld

Wertspeichermittel

Zeremonialgeld

Wertsymbol

Zirkulationsmittel

© 1999 und 2012 Eucoprimo

 

LITERATURVERZEICHNIS

Amonn, Alfred; 1946:
Das Problem der Entstehung des Geldes. Schweizerische Zeitschrift für Volkswirtschaft und Statistik 82,22-33

Andreae, Wilhelm; 1952:
Ursprung, Formen und Arten des Geldes. Schmollers Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirtschaft 72 (2), 27 – 46

Arentzen, Ute; 1997:
Gabler Wirtschaftslexikon Bd.2; (14.Aufl.)  Wiesbaden

Arriens, C. 1924:
Mosaik des Völkerlebens. Jena

Aumann, Georg; o.J.:
Primitives Geld – vormünzliche Zahlungsmittel. Coburg

Barron, Colin; 1993:
Primitive No, Traditional Yes: A Framework for Analysing Unconventional Forms of Money. Actes du XIe Congrès International de Numismatique (Bruxelles, 1991) Vol. IV, 339 -346. Louvain -la – Neuve

Bendixen, Friedrich; 1926 (4.Aufl.):
Das Wesen des Geldes. München / Leipzig

Bornemann, Ernest; 1973:
Psychoanalyse des Geldes. Frankfurt/M.

Braudel, Fernand; 1990:
Sozialgeschichte des 15. – 18. Jahrhunderts, (3 Bände). München

Bücher, Karl; 1901 (3.Aufl.):
Die Entstehung der Volkswirtschaft. Tübingen

Busch, Klaus / Seelow, Frank; 1974:
Leitfaden zur politischen Ökonomie des Geldes. Kursbuch 36, 13 – 40. Berlin

Campbell, Lance K. 1989:
Prisoner of War and Concentration Camp Money of the 20th Century. Port Clinton (Ohio)

Chantraine, H. 1979:
Geld. in: Der Kleine Pauly. Lexikon der Antike Bd.2, Sp.723 – 725

Codere, Helen; 1968:
Money – Exchange Systems and a Theory of Money. MAN, NS 3, 557 -577

Cribb, Joe; 1986: Money.
From Cowrie Shells to Credit Cards. London

Crump, Thomas; 1981:
The Phenomenon of Money. London u.a.

Cunow, Heinrich; 1926:
Die Wirtschaft der Natur- und Halbkulturvölker. Allgemeine Wirtschaftsgeschichte Bd.1. Berlin

Dalton, George; 1961:
Economic Theory and Primitive Society. American Anthropologist 63, 1 – 25

Dalton, George; 1965:
Primitive Money. American Anthropologist 67, 44 – 65

Dalton, George (ed.) 1967:
Tribal and Peasant Economies. Garden City (N.Y.)

Dalton, George 1971:
Bridewealth versus Brideprice. in: Dalton: Economic Anthropology and Development. S.193 – 201. New York / London

Dalton, George; 1977:
Aboriginal Economies in Stateless Societies. in: Earle, Timothy K. and Ericson Jonathon E. (eds).: Exchange Systems in Prehistory. S.191 – 212. New York u.a.

Dalton, George; 1978:
The Impact of Colonization on Aboriginal Economies in Stateless societies. Research in Economic Anthropology 1, 131 – 184

Dalton, George; 1982:
Barter. Journal of Economic Issues 16 (1), 181 – 190

Davidson, Colin; 1990:
An Introduction to Primitive Money – Part 1. Australian Coin Review S.33 – 35, 42 – 44

Davies, Glyn; 1994:
A History of Money from Ancient Times to the Present Day. Cardiff

Delekat, Friedrich; 1957:
Der Christ und das Geld. München

Denzel, Markus A. u. Schwarzer, Oskar; 1995:
Naturalgeld. in: North, Michael (ed.): Von Aktie bis Zoll. Ein historisches Lexikon des Geldes. S.276 – 278. München

Desmonde, Williams H. 1973:
Über den analen Ursprung des Geldes; in: Bornemann, Ernest: Psychoanalyse des Geldes. S.130 -133. Frankfurt/M.

Desmonde, William H. 1978
Der Ursprung des Geldes im Tieropfer; in: Museum des Geldes I, S.118 -127. (auch in Bornemann S.134 – 151)
Deutsch, Jürgen; 1957:
Die Zahlungsmittel der Naturvölker. Inaug. Diss. Philipps-Universität, Marburg

Dittmer, Kunz; 1958 (3.Aufl.):
Die Wirtschaft der Naturvölker; in: Adam, Leonhard u. Trimborn, Hermann (eds.): Lehrbuch der Völkerkunde; Stuttgart

Dobretsberger, Josef; 1946:
Das Geld im Wandel der Wirtschaft. Bern

Dodson, O. H. 1990:
Odd and Curious Wealth. The Numismatist 103, S.1934 – 1938

Doms, Eleonore; 1953:
Unterschiede und Wandlungen in der Auffassung der Geldfunktionen. (Diss.). Berlin

Douglas, Mary; 1982:
Primitive Rationing. in: Douglas: In the Active Voice. S.57 – 81. London u.a.

Ehrlicher, Werner; 1981:
Geldtheorie und Geldpolitik III: Geldtheorie in: Handwörterbuch der Wirtschaftswissenschaft Bd. 3 S.374 – 392. Stuttgart / New York

Ehrlicher, Werner; 1995:
Geldtheorie. in: North, M.: Von Aktie bis Zoll. S.126, 128 – 130

Einzig, Paul; 1949:
Primitive Money in its Ethnological, Historical and Economic Aspects. London

Eisler, Robert; 1924:
Das Geld – Seine geschichtliche Entstehung und gesellschaftliche Bedeutung. München

Eppich, Erich; 1923:
Geld. München / Leipzig

van Erve, Pierre; 1997:

Moneta exotica. Oorsprongelijk geld uit de hele wereld. Leiden

Eyo, Ekpo; 1979:
Nigeria and the Evolution of Money. Lagos

Fengler, Heinz Gierow, Gerhard Unger, Willy; 1976 (2.Aufl.):
Lexikon der Numismatik. Berlin

Fengler, Heinz; 1979:
Vormünzliche Geldformen. Numismatische Vorlesungen, Heft 2, S.36 – 54

Ferenczi, Sándor; 1973:
Zur Ontogenese des Geldinteresses. S.96 – 104; in: Bornemann, E.: Psychoanalyse des Geldes.

Firth, Raymond; 1929:
(14.Aufl.) Currency, primitive. S.881; in: Encyclopaedia Britannica Bd.6

Forstmann, Albrecht; 1952:
Geld und Kredit. Teil I; Göttingen

Freud, Sigmund; 1973:
Charakter und Analerotik. S.25 – 30; Über Triebumsetzungen, insbesondere der Analerotik, S.125 – 131; in: Studienausgabe Bd.VII

Gerloff, Wilhelm; 1958 (2.Aufl.):
Unser Geld. Hannover

1944:
Ursprung und Sinn des Geldes. Weltwirtschaftliches Archiv 60, 244 -255

Gerloff, Wilhelm;1947 (3.Aufl.):
Die Entstehung des Geldes und die Anfänge des Geldwesens. Frankfurt

Gerloff, Wilhelm; 1952:
Geld und Gesellschaft. Frankfurt

Göbl, Robert; 1987:
Numismatik. Grundriß und wissenschaftliches System. München

Greifenstein, Ute I. 1990:
Fremdes Geld. Tauschmittel und Wertmesser außereuropäischer Gesellschaften. Frankfurt/M.

Grierson, Philip; 1975:
Numismatics. London

Grierson, Philip; 1977:
The Origins of Money. London

Gingrich, André; 1988:
Geld. In: Hirschberg, Walter (ed.): Neues Wörterbuch der Völkerkunde S.176. Berlin

Grimm, Jacob und Wilhelm; 1897:
Geld. Sp.2889 – 2907. In: Deutsches Wörterbuch Bd. IV, 1. Abtheilung, 2. Theil

Guyer, Jane I. 1995:
Introduction: The Currency Interface and Its Dynamics. In Guyer, J.I.(ed.): Money Matters. Instability, Values and Social Payments in the Modern History of West African Communities. S.1 – 33. Portsmouth / London

Hansen, Svend; 1994:
Studien zu den Metalldeponierungen der älteren Urnenfelderzeit zwischen Rhônetal und Karpatenbecken. 2.Teil. Bonn

Hartland, E. Sydney; 1924:
Primitive Law. London

Heichelheim, Fritz Moritz; 1965:
Geld- und Münzgeschichte I, Anfänge und Antike. S.273 – 282. In: Handwörterbuch der Sozialwissenschaften Bd.4. Stuttgart u.a.

Heichelheim, Fritz Moritz; 1969:
Wirtschaftsgeschichte des Altertums. 3 Bände. Leiden

Heilborn, Adolf; 1915:
Allgemeine Völkerkunde. Bd. II. Leipzig / Berlin

Heinemann, Klaus; 1969:
Grundzüge einer Soziologie des Geldes. Stuttgart

Heinemann, Klaus; 1987: Soziologie des Geldes. S.322 – 338. In: Heinemann (ed.): Soziologie wirtschaftlichen Handelns. Opladen

Heinsohn, Gunnar; 1995:
Muß die abendländische Zivilisation auf immer unerklärbar bleiben? Patriarchat und Geldwirtschaft. S.209 – 270. In: Schelkle u. Nitsch (eds.): Rätsel Geld. Marburg

Heinsohn, Gunnar u. Steiger, Otto; 1993:
Liquiditätsprämie, Zins und Geld – oder: Warum es keine universelle Wirtschaftstheorie geben kann. S.69 – 86. In: Stadermann, Hans-Joachim u. Steiger Otto (eds.): Der Stand und die nächste Zukunft der Geldforschung. Festschrift für Hajo Riese zum 60.Geburtstag. Berlin

Helfferich, Karl; 1903:
Das Geld. Leipzig

Herskovits, Melville J. 1965:
Economic Anthropology. New York

Hesse, Klaus; 1987:
Tausch. S.224 – 227. In: Streck, Berhard (ed.): Wörterbuch der Ethnologie. Köln

Höltz, Joachim; 1984:
Kritik der Geldentstehungstheorien. Berlin

Ilwof, Franz; 1882:
Tauschhandel und Geldsurrogate in alter und neuer Zeit. Graz

Issing, Otmar;1986 (7.Aufl.):
Geld. Sp.800 – 806. In: Staatslexikon Bd. II Freiburg

Jarchow, Hans-Joachim; 1993 (9.Aufl.):
Theorie und Politik des Geldes. Bd.1: Geldtheorie. Göttingen

Jevons, W.Stanley; 1876:
Geld und Geldverkehr. Leipzig

Jones, Robert A. 1976:
The Origin and Development of Media of Exchange. Journal of Political Economy 84 (4,1), 757 – 775

Kämpf, Heike; 1995:
Tauschbeziehungen. Zur anthropologischen Fundierung des Symbolbegriffs. München

Kaulla, Rudolf; 1945:
Beiträge zur Entstehungsgeschichte des Geldes. Bern

Kehl, Paul; 1950/51:
Über Ursprung und Anfänge von Geld, Kapital und öffentlicher Finanzwirtschaft. Finanzarchiv NF 12, 131 – 147

Kemmerer, Walter; 1935:
Money. New York

Keynes, John Maynard; 1955:
Vom Gelde. Berlin

Kimpel, Horst; 1994:
Traditonelle Zahlungsmittel. Wuppertal

Kimpel, Horst; 1997:
Das Sammeln, Bewahren und Erforschen traditioneller Zahlungsmittel. Numismatisches Nachrichtenblatt 46 (2), 52 – 56

Kimpel, Horst; 1995:
Kissipenny und Manilla – Geld und Handel im alten Afrika. Duisburg

Knapp, Georg Friedrich; 1921 (3.Auf.):
Staatliche Theorie des Geldes. München und Leipzig

Knies, Carl; 1873:
Das Geld. Berlin

Kroha, Tyll; 1976:
Frühformen des Geldes – Vorformen der Münze. In: Das Fenster, Thema 95. Köln

Kroha, Tyll; 1977:
Lexikon der Numismatik. Gütersloh

Kroha, Tyll; 1997:
Großes Lexikon der Numismatik. Gütersloh

Kroha, Tyll u. Lautz, Thomas; 1988:
Geldgeschichtliches Museum in der Kreissparkasse Köln. Köln

Kruse, Alfred u. Lechner, Hans H. (ed); 1970:
Geld und Kredit. Ausgewählte Texte zur Geschichte einer Wissenschaft. Stuttgart

Kucerovská, Tatána; 1989/90:
Die Entwicklung der vormünzlichen Zahlungsmittel.
Folia Numismatica 74/5 (4 – 5), 3 – 16

Kurnitzky, Horst; 1978:
Das liebe Geld – die wahre Liebe. S.30 – 45. in: Museum des Geldes I

Laum, Bernhard; 1924:
Heiliges Geld. Tübingen

Laum, Bernhard; 1968:
Die Funktionen des Geldes in historischer Sicht. S.3 – 21. In: Andreae, C.A., Hansmeyer, K.H., Scherhorn, G.(eds.): Geldtheorie und Geldpolitik.
Günter Schmölders zum 65.Geburtstag. Berlin

Lautz, Thomas; 1995:
Traditionelle Zahlungsmittel. Vormünzliche Zahlungsmittel. Kuriose Geldformen. Eine Einführung. S.8 – 13. In: Kissipenny und Manilla. Duisburg

Lautz, Thomas; 1988:
s.o. Kroha / Lautz

Letourneau, Ch. 1899:
La monnaie chez les races de couleurs. Bulletins de la Société d’Anthropologie de Paris, Ser.IV,10,679 – 690

Lotz, Walter; 1894:
Die Lehre vom Ursprung des Geldes. Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik 62, 337 – 359

Luschin v. Ebengreuth, A. 1926 (2.Auf.):
Allgemeine Münzkunde und Geldgeschichte des Mittelalters und der repr.1969 neueren Zeit. Darmstadt

Malinowski, Bronislaw; 1921:
The Primitive Economics of the Trobriand Islanders. The Economic Journal 21, 1-16

Maniongui, Maurice; 1989:
Les monnaies traditionelles congolaises: les mécanismes de substitution et leur dynamismes socio-économiques (1886 – 1925). Thèse, Paris

Marx, Karl; 1971:
Zur Judenfrage. S.171 – 207. Die Frühschriften (ed. von S. Landshut). Stuttgart

Massey, J. Earl; 1976: Early Money Substitutes. In: Newman, Eric P., Doty, Richard G. (eds.): Studies on Money in Early America. S.15 – 24. New York

Melitz, Jacques; 1970:
The Polanyi School of Anthropolgy on Money: An Economists view. American Anthropologist 72, 1020 – 1040

Melitz, Jacques; 1974:
Primitive and Modern Money: an Interdisciplinary Approach. Reading

Meltzer, Lalou; 1979:
Primitive Money in Africa. S.407 – 412. In: Survey of Numismatic Research 1972 -1977. Bern

Menger, Karl; 1892 repr.1966:
On the Origin of Money. The Economic Journal II, 239 – 255

Menger, Karl; 1970 (2.Aufl.):
Geld. S.1 – 116. In: Gesammelte Werke Bd.4. Tübingen

Mises, Ludwig; 1924 (2.Aufl.):
Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel. München / Leipzig

More, Philip J. o.J.:
Primitive Moneys of the World. Fact and Fantasy. o.O.

Müller, Rudolf Wolfgang; 1977:
Geld und Geist. Frankfurt / New York

Münzen in Brauch und Aberglauben. 1982
Mainz

Museum des Geldes. 1978:
Über die seltsame Natur des Geldes in Kunst, Wissenschaft und Leben. I Düsseldorf

Nash, Manning; 1967:
The Organization of Economic Life. S.3 – 12. In: Dalton, G.(ed.): Tribal and Peasant Economies. Garden City

Nau, Elisabeth; 1959:
Seit Jahrtausenden begehrt. Stuttgart

Nell-Breuning, O. v. 1960:
Geld. Sp.633 – 636. In: Lexikon der Theologie und Kirche Bd. 4. Freiburg

Nevermann, Hans; 1958:
Ergologie und Technologie. S.232 – 268. in: Adam, L., Trimborn, H.: Lehrbuch der Völkerkunde. Stuttgart

Niemer, Gotthard; 1930:
Das Geld. Ein Beitrag zur Volkskunde. (Wort und Brauch 21) Breslau

North, Michael (ed.) 1995:
Von Aktie bis Zoll. Ein historisches Lexikon des Geldes. München

Obst / Hintner; 1991 (38.Aufl.):
Geld-, Bank- und Börsenwesen. Ein Handbuch. Stuttgart

Opitz, Charles; 1991 (2.Aufl.):
Odd and Curious Money. Descriptions and Values. Ocala

Pavaloi, Margareta; 1986 (2.Aufl.):
Hundezähne, Muschelschnüre, Salzsäcke. Geld und seine soziale Bedeutung in anderen Kulturen. S.16 – 32. In: Schmidt-Biesalski, Angelika u. Banzhaf, Günter (eds.): Geld regiert die Welt. Wuppertal

Petri, Helmut; 1962:
Zahlungsmittel bei schriftlosen Völkern. in: Saeculum 13 (4), 315 – 329.

Pfefferkorn, Manfred; o.J.:
Frühformen des Geldes. o.O.

Plattner, Stuart; 1989:
Markets and Marketplaces. S.121 – 208. In: Plattner (ed.): Economic Anthropology. Stanford

Poirier, Jean: 1970:
Monnaie et para-monnaie dans les sociétés non-industrielles.

Cahiers Vilfredo Pareto 21,.7 – 15

Polanyi, Karl; 1957:
The Economy as Instituted Process. In: Polanyi, Karl, Arensberg, Conrad M. u. Pearson, Harry W. (eds.): Trade and Market in the Early Empires. S.243ff.
Glencoe (Ill.)

Polanyi, Karl; 1977a:
The Great Transformation. Wien

Polanyi, Karl ed.by Harry W.Pearson 1977b:
The Livelihood of Man. New York u.a.

Polanyi, Karl; 1979:
Die Semantik der Verwendung von Geld. S.317 – 345; (und Anhang: Anmerkungen zu primitiven Geldformen.) In: Polanyi: Ökonomie und Gesellschaft. Frankfurt

Pryor, Frederic L. 1977a:
The Origins of Money. Journal of Money, Credit and Banking 9, 391 – 409

Pryor, Frederic; 1977b:
The Origins of Economy. New York u.a.

Puntsch, Eberhard; 1990 (11.Aufl.):
Zitatenhandbuch Bd.1. München

Quiggin, Hingston A. 1949 repr.1978:
A Survey of Primitive Money. London

Radford, R.A. 1968:
The Economic Organisation of a P.O.W. Camp. S.403 – 414. In: LeClair jr, Edward E. u. Schneider, Harold K. (eds.): Economic Anthropology. Readings in Theory and Analysis. New York

Reed, Morton; 1979:
Odd and Curious. New York

Regling, Kurt; 1926:
Geld. S.204 – 238. In: Ebert, Max (ed.): Reallexikon der Vorgeschichte Bd. 4. Berlin

Renger, Johannes; 1995:
Subsistenzproduktion und redistributive Palastwirtschaft – wo bleibt die Nische für das Geld? S.271 – 324. In: Schelkle / Nitsch (eds.): Rätsel Geld. Marburg

Reynolds, Lloyd G. 1973 (4.Aufl.):
Economics. A General Introduction. Homewood (Ill.)

Riese, Hajo; 1995:
Geld: Das letzte Rätsel der Nationalökonomie. S.45 – 62. In: Schelkle / Nitsch (eds.): Rätsel Geld. Marburg

Rivallain, Josette u. Iroko, A. Felix; 1986:
Paléo-monnaies africaines (Les collections monétaires VIII). Paris

Rivallain, Josette; 1994:
Paléo-monnaies africaines: Fonctionnement et structure des sociétés. West African Journal of Archaeology 24, 110 – 120.

Runge, Hans Joachim; 1987:
Kurioses Geld. Kautschukkugeln, Steine und Tabak. money trend H.11, S.33 – 37

Sauermann, Heinz; 1965 (2.Aufl.):
Einführung in die Volkswirtschaftslehre I. Wiesbaden

Schacht, Joachim; 1967:
Die Totenmaske Gottes. Kulturanthropologie des Geldes. Salzburg

Schelkle, Waltraud u. Nitsch, Manfred (eds.); 1995:
Rätsel Geld. Annäherungen aus ökonomischer, soziologischer und historischer Sicht. Marburg/Lahn

Schilcher, Rudolf; 1973 (2.Aufl.):
Geldfunktionen und Buchgeldschöpfung. Berlin

Schmidt, Lothar; 1984:
Das treffende Zitat zu Politik, Recht und Wirtschaft. Thun

Schmidt, Max; 1921:
Grundriß der ethnologischen Volkswirtschaftslehre Bd.2: Der soziale Wirtschaftsprozeß der Menschen. Stuttgart

Schmölders, Günter; 1958 (2.Aufl.):
Geldgeschichte (S.587 – 589), Geldtheorie (S.598 – 607). In: Enzyklopädisches Lexikon für das Geld-, Bank- und Börsenwesen. Bd. 1. Frankfurt/M.

Schmölders, Günter; 1966:
Psychologie des Geldes. Reinbeck

Schmölders, Günter; 1968 (2.Aufl.):
Geldpolitik. Tübingen

Schmölders, Günter; 1973:
Die Zigarettenwährung. S.166 – 171. In: Brinkmann, Gerhard, Strümpel, Burhard u. Zimmermann, Horst (eds.): Sozialökonomische Verhaltensforschung. Ausgewählte Aufsätze von Günter Schmölders. Berlin

Schramm, Petra; 1986:
Raritäten aus der Geldgeschichte. Taunusstein

Schrötter, Friedrich v. (ed.) 1930:
Wörterbuch der Münzkunde. Berlin / Leipzig

Schulze-Thulin, Axel; 1973:
Intertribaler Wirtschaftsverkehr und kulturökonomische Entwicklung. Meisenheim

Schumpeter, Joseph A. 1970:
Das Wesen des Geldes. Göttingen

Schurtz, Heinrich; 1898:
Grundriss einer Entstehungsgeschichte des Geldes. Weimar

Schwinkowski, Walter; 1929:
Numismatik und Geldwissenschaft. Numismatische Zeitschrift 62, 1 – 12

Siebs, Theodor; 1987:
Geld. S.590 – 652. in: Bächtold-Stäubli, Hanns, Hoffmann-Krayer, Eduard (eds.):  Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens Bd.3. Berlin / New York

Simmel, Georg; 1900:
Philosophie des Geldes. Leipzig

Sitte, Fritz; 1973:
Brennpunkt Jemen. Wien

Steiger, Otto; 1992:
Cigarette currencies. S.354f. in: Newman, Peter, Milgate, Murray, Eatwell, John (eds.): The New Palgrave. Dictionary of Money and Finance Vol.1. London / New York

Taxay, Don; 1970:
Money of the American Indians and Other Primitive Currencies of the Americans.
New York

Temple, Richard Carnca; 1899:
Beginnings of Currency. The Journal of the Anthropological Institute of Great Britain and Ireland 29, 99 – 121

Temple, Richard Carnca; 1900:
Beginnings of Currency. The Indian Antiquary 39, 29 – 45

Thilenius, Georg; 1920:
Primitives Geld. Archiv für Anthropolgie NF 18,.1 – 34

Thurnwald, Richard; 1932:
Werden, Wandel und Gestaltung der Wirtschaft im Lichte der Völkerforschung (Die menschliche Gesellschaft in ihren ethno-soziologischen Grundlagen Bd.3). Berlin / Leipzig

Thurnwald, Richard; 1940:
Zur Entstehung des „Geldes“. Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik152, 352 -357

Treff, Hans-Albert; 1997:
Hoch im Kurs. Muschelgeld und andere urige Zahlungsmittel. München

Tucci, Giovanni; 1970:
Origine et développement de la monnaie primitive. Cahiers Vilfredo Pareto 21, 17 – 36

Veit, Otto; 1966:
Reale Theorie des Geldes. Tübingen

Victoor, Robert; 1985:
Monnaies premières. Wormhout

Vilar, Pierre; 1984:
Gold und Geld in der Geschichte. München

Wagenführ, Horst; 1959:
Der goldene Kompaß. Stuttgart

Wander, K. F. W. (ed.) 1867 repr.1987:
Stichwort ‘Geld’. Sp.1471 – 1526. Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd.1, Kettwig

Weimer, Wolfram; 1992:
Geschichte des Geldes. Frankfurt/M. und Leipzig

Weitzner, Bella; 1933:
Primitive Dollars. Natural History 33 (3), 325 – 336

Wendt, S. 1958 (3.Aufl.):
Geld. Sp.1311 – 1316. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart II. Tübingen

Wirth, Max; 1884: Das Geld. Leipzig / Prag

Witthöft, Harald; 1991:
Gold° Silber°° Gold°°° Geld – Vom Grunde eines uralten Vertrauens. in: Diagonal H.1, S.7 – 16

Wundt, Wilhelm; 1917:
Völkerpsychologie Bd.8: Die Gesellschaft, 2.Teil. Leipzig

Zeebrock, R. 1976:
La monnaie dans le monde Bantou. Bruxelles

Znoj, Heinzpeter; 1995:
Tausch und Geld in Zentralsumatra. Berlin